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Pay-TV steht vor dem Aus

Kartellamt: Neue Vorschläge von Kirch und Bertelsmann reichen nicht aus

30.04.1998
Von md 
Pay-TV steht vor dem Aus

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Chef des Bundeskartellamts Dieter Wolf hält die am Montag kurz vor Ablauf der Frist vorgeschlagenen Änderungen der Pläne für digitales Pay-TV der Medienmogule Bertelsmann und Kirch für nicht ausreichend. Seine kartellrechtlichen Bedenken seien nicht ausgeräumt. Die deutschen Wettbewerbshüter stehen der EU-Kommission beratend zur Seite. Dort sieht Karel van Miert bei einer Kooperation der Bertelsmann AG und der Mediengruppe von Leo Kirch die Gefahr einer Monopolbildung beim Fernsehen in Europa. Um diesem Einspruch zu begegnen, hatten beide Unternehmen angeboten, ein Viertel der Filmrechte, die Kirch in Hollywood eingekauft hat, an andere Anbieter weiterzuvertreiben. Damit solle der Markt für Konkurrenten offengehalten werden. Auch werde die Lizenz für das Empfangsgerät „d-Box" für Drittanbieter leicht zu erwerben sein. Und schließlich boten die Medienkonzerne den Konkurrenten der Deutschen Telekom, die ursprünglich alleine das Netz für das digitale Fernsehen stellen sollte, eine Beteiligung an.