Karrieremotor Aufbaustudium

07.03.2003
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

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Sein Arbeitgeber toleriert das ehrgeizige Vorhaben. In den Präsenzphasen an den Akad-Studienzentren, die das Selbststudium mit aufbereiteten Unterlagen begleiten, arbeitet Vogel in seiner Firma nur noch halbtags und muss dafür Gehaltseinbußen hinnehmen. "Die Arbeitsbelastung ist unheimlich hoch, das hätte ich nicht gedacht", erzählt der Betriebswirt. Das bestätigt auch Geipel, der die Doppelbelastung bereits hinter sich hat: "Ein berufsbegleitendes Fernstudium stellt hohe Anforderungen an das Durchhaltevermögen und die persönliche Arbeitsorganisation. Die Freizeit kommt oft ein wenig zu kurz."

Trotz der hohen Belastung raten Experten wie Franz Riedmiller vom Hochschulteam des Arbeitsamtes München zum berufsbegleitenden Teilzeit- oder Fernstudium. "Bei einem Vollzeitstudium ist ein IT-Spezialist für ein oder zwei Jahre weg vom Markt. Angesichts der niedrigen Halbwertszeit des IT-Wissens ist das katastrophal." Auch Margot Klinkner, Wissenschaftlerin an der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH), rät von einem Vollzeit-Aufbaustudiengang ab: "Die Studierenden brauchen den Praxisbezug." Laut Klinkner macht es auch wenig Sinn, wenn frischgebackene Hochschulabsolventen direkt nach ihrem Abschluss ein Aufbaustudium anschließen. "Sie sollen erst Berufserfahrung mit Projekten oder im Management sammeln."

Ein anderes Argument für das berufsbegleitende Aufbaustudium bringt Hans-Jörg Groscurth von den Akad Privathochschulen ins Spiel: "Der Arbeitnehmer kann bereits während des Studiums in seinem Beruf vom Gelernten profitieren, sein neues Wissen anwenden und dadurch auch die eigene Firma voranbringen." Die Studenten bei der Akad, die praxisorientierte Aufbaustudiengänge als Uni- und FH-Studium anbietet, seien daher hochmotiviert und erhoffen sich vom Zweitstudium einen Karriereschub.

Margot Klinkner, ZFH