Karrierebeschleuniger MBA?

03.05.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Überspitzt formuliert lautet die Wahl für karriereorientierte IT-Profis also: Bildungsstätte von Rang oder No-Name-Schmiede. Fakt ist: Während der Partner der Goethe Business School, die Duke University, in den einschlägigen MBA-Rankings, etwa der "Financial Times", ganz vorn mitspielt, steht dem MBA-Programm "IT Management and Information Systems" das Akkreditierungsverfahren, das die Qualität des Studiengangs untersucht, noch bevor. "Ein weiterer wichtiger Schritt zur Profilierung", hofft Studienleiter Werner Schmidt, Professor für Betriebswirtschaft und E-Business an der Fachhhochschule Ingolstadt.

Große Bandbreite der Studiengebühren

Mark Wahrenburg, Professsor an der Goethe Business School: "Für Informatiker ist es wichtig, über den Tellerrand zu schauen."
Mark Wahrenburg, Professsor an der Goethe Business School: "Für Informatiker ist es wichtig, über den Tellerrand zu schauen."

Der Eindruck, dass die beiden MBA-Programme in verschiedenen Ligen spielen, scheint sich auch bei den Kosten zu bestätigen. Während der von Ropers gewählte und von Microsoft ohne Abstriche finanzierte MBA-Kurs an der Goethe Business School mit rund 50 000 Euro zu Buche schlägt, muss Bindners Arbeitgeber mit knapp 14 000 Euro weitaus weniger tief in die Tasche greifen. Geben sich in Frankfurt neben Teilnehmern aus anderen Branchen Mitarbeiter der IT-Größen wie Microsoft, IBM und Accenture die Klinke in die Hand, rekrutieren sich die Teilnehmer des Fachhochschul-MBA mit Ausnahme von Siemens allesamt aus mittelständischen Anwenderfirmen.

In Ehrfurcht erstarrt Doris Schneider, Leiterin der Bay-Tech-Akademie, deshalb nicht: "Wir sind beileibe kein Billiganbieter. Alle drei beteiligten Fachhochschulen haben im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) einen Platz unter den zehn besten Fachhochschulen belegt." Für bestimmte Teilnehmer sei der MBA-Kurs "IT Management and Information Systems" (ITMIS) genau das Richtige. Für den Ingolstädter Studenleiter Schmidt liegt auf der Hand, warum MBA-Studiengänge mit speziellem Fachbezug wie ITMIS sich nicht hinter der teuren Konkurrenz verstecken müssen. Wollten diese ihren angehenden Executive MBAs grundlegendes betriebswirtschaftliches Wissen für eine internationale Karriere vermitteln, schärfe ITMIS gezielt auf IT gerichtete Management-Qualifikationen. Schmidt: "Unsere Lehrveranstaltungen beschäftigen sich mit IT-Controlling und IT-Strategie anstatt allgemein mit Controlling und Strategie."