Fraunhofer-Institut entwickelt alternatives Lernkonzept

Karriere ohne Universitätsabschluss

24.08.2001
MÜNCHEN (CW) - Bisher waren der Karriere von IT-Fachkräften mit Berufsschulabschluss oft Grenzen gesetzt. Wer weiterkommen wollte, musste die Hochschulbank drücken. Seit kurzem bieten verschiedene Unternehmen eine neue Form der Weiterbildung. Das Konzept stammt vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST).

"Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung", kurz APO, heißt das vom ISST entwickelte Programm, das jungen IT-Fachkräften ohne Hochschulabschluss zur Karriere verhelfen soll. Bis zu 34 anerkannte Abschlüsse können interessierte Mitarbeiter dem Entwurf zufolge bei Unternehmen wie der Deutschen Telekom, der Software AG oder bei Oracle Deutschland künftig erwerben.

Seit einigen Wochen läuft ein Pilotprojekt bei der Telekom. 15 Beschäftigte wollen sich hier zum Netzadministrator weiterqualifizieren. Etwa ein Jahr lang werden die Kandidaten konkrete Projekte wie beispielsweise Kundenaufträge betreiben. Unterstützung erhalten die Beschäftigten vom persönlichen Ansprechpartner, dem Lernbegleiter oder Coach, der den Arbeitsprozess mitplant und bewertet. Schließlich gehen die Entwickler des Lernkonzepts davon aus, dass der Teilnehmer, der sein Projekt selbständig zum Laufen bringt, auch über die dazu notwendigen Kompetenzen verfügt.

Um das Learning-by-Doing-Prinzip noch zu verstärken, entfällt am Ende der Weiterbildung die Abschlussprüfung. Stattdessen müssen die Kandidaten den gesamten Projektprozess inklusive Lernfortschritten und -problemen dokumentieren. Weitere bereits realisierte APOs sind die Qualifikationen zum Datenbank- und Softwareentwickler, IT-Manager und IT-Kundenbetreuer. Nähere Informationen über Unternehmen und Weiterbildung gibt es im Internet über www.apo-it.de.