Karriere ohne Uni

20.07.2001
Bisher war der Karriere von IT-Fachkräften mit Berufsschulabschluss oft Grenzen gesetzt. Wer in seinem Job weiter kommen wollte, musste nochmal die Hochschulbank drücken. Seit kurzem bieten verschiedene Unternehmen jedoch eine neue Form der Weiterbildung. Das Konzept dazu stammt vom Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST).

„Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung“ kurz APO, heißt das vom ISST entwickelte Konzept, um jungen IT-Fachkräften ohne Hochschulabschluss zur Karriere zu verhelfen. Bis zu 34 anerkannte Abschlüsse sollen interessierte Mitarbeiter bei Unternehmen wie der Deutschen Telekom, der Software AG oder bei Orakle Deutschland künftig erwerben können.

Seit einigen Wochen läuft das Pilotprojekt bereits bei der Telekom. 15 Beschäftigte wollen sich hier mit dem Lernkonzept des ISST zum Netzwerkadministrator weiter qualifizieren. Etwa ein Jahr lang werden die Kandidaten konkrete Projekte, wie beispielsweise Kundenaufträge, verwirklichen. Unterstützung erhalten die Beschäftigten vom persönlichen Ansprechpartner, dem Lernbegleiter oder Coach, der den Arbeitsprozess mitplant und bewertet. Schließlich gehen die APO-Entwickler davon aus, dass der Teilnehmer, der sein Projekt selbständig zum Laufen bringt, auch über die dazu notwendigen Kom-petenzen verfügt.

Um das Learning-by-Doing-Prinzip noch zu verstärken, entfällt am Ende der APO die Abschlussprüfung. Statt dessen müssen die Kandidaten den gesamten Projektprozess inklusive Lernfortschritte und –probleme dokumentieren. Weitere bereits realisierte APOs sind die Qualifikationen zu Datenbank- und Softwareentwickler, IT Manager und IT-Kundenbetreuer. Informationen zu Unternehmen und Weiterbildung gibt es über www.apo-it.de.