MURRAY HILL (hh) - Von einem Durchbruch, der die Laufzeit eines Großteils von Business-Programmen verringern könnte und die Entwicklung hyperkomplexer Software ermögliche, spricht die Bell Labs aus Murray Hill. Das Geheimnis liege nach Angaben aus Amerika in einem neuen, problemlösungsorientierten Algorithmus, der die häufig vorkommenden linearen Programmierprobleme kommerziell eingesetzter SW schneller verarbeitet.

Der nach seinem Entwickler benannte Karmarkar-Algorithmus verkürzt den bislang eingesetzten Simplex-Algorithmus, indem die herkömmliche Punkt-zu-Punkt-Vorgehensweise von jeglichen Umwegen befreit wurde. Beide Rechenwege endeten jedoch, so ergaben erste Tests der Bell Laboratories, mit dem gleichen Endresultat. Dennoch schon jetzt warnende Stimmen der Operations-Research-Seite: Man solle erste weitere Testphasen und Verifizierungen abwarten, bevor man sich für den Karmarkar-Algo einsetze, so Professor Robert Bland von der Cornell University. Zudem liege ein "Flaschenhals" selbst bei Einsatz des neuen Weges nicht in der Computerkapazität, sondern in der Güte der eingegebenen Daten.