Kar(r)ezza

17.08.1984

Wenn's um Unix und seine diversen Derivate geht, geben die Betriebssystem-Gurus keinen Pardon. Kritik an den "Nixen", sagen sie, kann eigentlich nur von inkompetenter Seite kommen.

Die Stunde der Kompatibilitätsprediger sei gekommen, heißt es, und es erschallt der Ruf wie Donnerhall: Worauf wartet Ihr, Anwender? Portabler wird's nicht!

Was Trauerwein stinkt an der Sache ist die Blauäugigkeit der Unix-Fans. Es ist unsinnig, darüber zu klagen, daß CW-Kolumnisten dummdreist und kommerzielle DV-Anwender konservativ seien - und daß IBM zu Eigenmächtigkeit neige.

Wenn man den Unix-Karren aus dem universitären Urschlamm ziehen will, dann muß man starke, willige Gäule anspannen. Aber selbst das reichte nicht, wenn jeder in eine andere Richtung zieht. Genau das scheint, beschwörende Worte täuschen darüber nicht hinweg, bei Unix der Fall zu sein. Vieles spricht dafür, daß sich Unix zügig auf der Stelle bewegt.

Sebastians Vorschlag zur Güte: Lassen wir doch den Markt entscheiden. Nicht das Vorbeten von Portabilitäts-Parolen zählt, sondern das Erreichen von Erfolgen.

Sebastian Trauerwein Information Resources Manager