PARIS (CW) - Durch den Eintritt ihrer Tochtergesellschaften Datacard und Verifone in das Kapital von Gemplus, des weltweit groessten Herstellers von Chipkarten, steigt die Unternehmensgruppe Quandt dort zum Hauptaktionaer mit schaetzungsweise 30 Prozent Anteil auf.

Die Quandt-Gruppe erwarb 1993 erstmals 12,3 Prozent an dem Unternehmen aus Gemenos bei Marseille, was zunaechst den Zorn von Gemplus-Mitgruender Roland Moreno erregte. Der Chipkartenerfinder, der ueber seine eigene Firma Innovatron bisher knapp fuenf Prozent an Gemplus hielt, sprach damals von einem "unerwuenschten Eindringling". Jetzt dagegen nannte Moreno das Engagement der deutschen Holding "eine gute Sache", und auch Gemplus- Generaldirektor Hubert Giraud zeigte sich zufrieden, weil die Kapitalaufstockung via Datacard und Verifone die kuenftige Expansion des Chipkartenherstellers finanziell absichere.

Gemplus steigerte seinen Umsatz 1993/94 um 43,6 Prozent auf 1,08 Milliarden Franc. Den erzielten Gewinn nach Steuern nennt die Firma bis zu der fuer Ende 1995 vorgesehenen Boerseneinfuehrung in Paris und New York (Nasdaq) nicht. Giraud teilte lediglich mit, er habe "in aehnlichen Proportionen" wie der Umsatz zugenommen. Das Unternehmen stellte 1994 in seinen Werken Gemenos, La Ciotat und Stuttgart mit 1175 Beschaeftigten 140 Millionen Chipkarten her und investierte im Vorjahr 140 Millionen Franc zum Ausbau der Kapazitaeten.