Microsoft-Business-Kunden

Kann man mit Windows 7 und Office 2010 IT-Kosten sparen?

03.07.2009
Von Thomas Hemmerling-Böhmer

Microsoft-Berater für den Mittestand sind Mangelware

HEMMERLING-BÖHMER: Gerade der große Mittelstand beklagt häufig das Fehlen von adäquaten Microsoft-Beratern. Viele Systemhäuser können die geforderte Beratungsqualität nicht liefern. Microsoft selbst hat zu wenige Berater - und die wirklich guten werden von den Großunternehmen belegt. Wie will Microsoft dieses Defizit angehen - vor allem vor dem Hintergrund der anstehenden Neuerungen?

SCHNEIDER: Microsoft hat mehr als 2300 Certified- und Gold-Certified-Partner in Deutschland, die 17 Kompetenzfelder abdecken, beispielsweise Security oder Unified Communications (UC). Unsere Kunden können über Suchmechanismen auf unseren Web-Seiten den zu ihnen passenden Partner suchen. Aber wir tun noch mehr, um dieses in der deutschen IT-Industrie einzigartige Partner-Ökosystem zu unterstützen. So gewährleistet unsere eigene Consulting-Abteilung den Know-how-Transfer zu unseren Partnern, und wir bilden zertifizierte Personen in den wichtigen Themen in der Breite aus - über 1500 Personen allein in diesem Fiskaljahr. Trotzdem wird Microsoft sein Partnersystem den geänderten ökonomischen Anforderungen anpassen. Derzeit ist das Programm in 17 Kompetenzen aufgeteilt, die sich wiederum in verschiedene Spezialisierungen untergliedern. Für den Kunden ist das auf den ersten Blick nicht transparent genug. Er möchte eigentlich schon am Logo erkennen, welches Know-how der jeweilige Partner besitzt. Daher wird Microsoft künftig die Spezialisierungen als Kompetenzen umsetzen.

HEMMERLING-BÖHMER: Trotz Wirtschaftskrise gehören die großen Softwarehersteller wie Microsoft und SAP immer noch zu den Unternehmen, die gute Gewinne verbuchen können. Umso verständnisloser reagieren die Kunden ja mittlerweile auf einsame Lizenzierungs- oder Support-Entscheidungen der Anbieter, wie am Beispiel des SAP Enterprise Support zu sehen war. Wie passen die Wachstumspläne von Microsoft also zur gesamtwirtschaftlichen Lage, und welche Pläne oder Angebote hat Microsoft, um seine zum Teil arg gebeutelten Kunden in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen?

SCHNEIDER: Der strategische Einsatz von IT hilft Unternehmen, Kosten zu senken. IT ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Genau das vermitteln wir unseren Kunden, und wir leben es vor. Zum Beispiel hat Microsoft in den vergangenen Monaten durch den konsequenten Einsatz von Unified Communications und die damit einhergehende Verringerung der Reisekosten etwas über 200 Millionen Dollar Dollar einsparen können. Die Anforderungen mittelständischer und größerer Betriebe an uns sind eigentlich immer dieselben: Helft uns, Geld zu sparen! Helft uns, Zeit zu sparen! Helft uns, der Datenflut Herr zu werden! Helft uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren! Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bieten wir unter anderem Collaboration- und Unified-Communication-Tools, Virtualisierungs- und Business-Intelligence-Lösungen an. Daneben haben wir drei konkrete Maßnahmen entwickelt, um kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen. Das sind zum einen Preispromotionen mit Schwerpunkt Mittelstand und Großkonzerne; sie sollen Unternehmen in die Lage versetzen, ihre IT zu überschaubaren Kosten wettbewerbsfähig zu machen, indem sie den Partnern und Händlern besondere Konditionen einräumen. Zum anderen machen wir den Kunden Finanzierungsangebote, um den nachhaltigen Aufbau einer IT-Infrastruktur langfristig bezahlbar zu machen. Und schließlich bieten wir innovative Produkte und Bereitstellungskonzepte, mit denen die IT mittelständischer Unternehmen in dieser schwierigen Zeit einfacher, produktiver und kostengünstiger ihre Aufgaben erfüllen kann.

HEMMERLING-BÖHMER: Microsoft hat ja eine Vielzahl neuer Produkte angekündigt, unter anderem Office 14. Haben Sie eigentlich eine aktualisierte, verlässliche Roadmap, anhand derer die Unternehmens-IT bereits erste Planungen vornehmen kann?

SCHNEIDER: Derzeit veröffentlichen wir keine Roadmap über alle Business-Produkte hinweg. Warum nicht? Eine veröffentlichte Roadmap verleitet sehr stark dazu, den Qualitätsaspekt in der Softwareentwicklung den Inhalten des Veröffentlichungsfahrplans anzupassen. Diese Situation wollen wir vermeiden. Für einzelne Produkte, beispielsweise Microsoft Exchange Server 2010, bei denen wir die Produktentwicklung bereits gut absehen können, veröffentlichen wir solche Fahrpläne aber durchaus. Wir wissen natürlich, dass frühzeitige Informationen über die Entwicklung von Software eine wesentliche Hilfe für IT-Investitionsentscheidungen sind. Firmen jeder Größe haben daher die Möglichkeit, Informationen zu nutzen, die ein unabhängiges Beratungshaus, Directions on Microsoft, in den USA bereitstellt. (qua)