Kampf ums Wohnzimmer: Microsoft legt nach

09.02.2006
Gerüchten zufolge wird Microsoft demnächst mit seinem Windows XP Media Center auch das in Europa so populäre digitale Satellitenfernsehen unterstützen.

Bei der Erschließung des zukunftsträchtigen Marktes für Home Entertainment hatte Microsoft in Europa bislang mit einem gravierenden Nachteil zu kämpfen: Die auf Windows-basierende "Media Center Edition" unterstützte das digitale Satellitenfernsehen (DVB-S) nicht.

Glaubt man Gerüchten in Internet-Foren, so arbeitet Microsoft diesbezüglich an einem Update. Pünktlich zur CeBIT, so die Spekulationen, wird die DVB-S-Software Anfang März fertig sein. Bei der Programmergänzung soll es sich, wie in den Foren spekuliert wird, um eine Eigenentwicklung von Microsoft Deutschland handeln, denn die Konzernzentrale in Redmond habe bislang mit Blick auf Hollywood wenig Interesse an einer entsprechenden Ergänzung gehabt. In Redmond, so wollen Branchenkenner wissen, sei eine DVB-S-Implementierung nämlich erst für das DRM-geschützte Windows Vista angedacht gewesen, da sich hier bessere Kopierschutzmechanismen implementieren lassen. Auf diese Weise könnte etwa das Mitschneiden von Spielfilmen im TV in beinahe DVD-Qualität und das anschließende Brennen verhindert werden.

Gelingt Microsoft Deutschland eine saubere DVB-S-Implementierung, dann ist das Media Center künftig eine ernstzunehmende Konkurrenz für die zahlreichen Satellitenreceiver mit eingebauter Festplatte oder integriertem Brenner, da es zudem noch mit der Funktionalität einer Settop-Box mit Internet-Anschluss aufwartet.

Allerdings werden Premiere-Abonnenten mit Microsofts DVB-S-Software nicht glücklich werden, da sie wohl nicht die erforderlichen Smartcards unterstützt. Hier helfen nur wie bisher die Bastellösungen der PC-Satellitenkarten-Hersteller. (hi)