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Kabel Deutschland tiefer in roten Zahlen - Umsatz gestiegen

26.07.2007
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) ist im vergangenen Geschäftsjahr angesichts hoher Investitionen und Anlaufverluste tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Unter dem Strich sei 2006/07 (31. März) ein Verlust von 99,2 Millionen Euro verbucht worden, nach minus 68,5 Millionen Euro im Vorjahr, teilte die KDG am Donnerstag in München mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich von 401,3 Millionen auf 382,5 Millionen Euro. Im laufenden Geschäftsjahr sollten die Anstrengungen Erfolge zeigen, erklärte der neue Vorsitzende der KDG-Geschäftsführung, Adrian von Hammerstein. "An dem guten Kunden- und Umsatzzuwachs sehen wir deutlich, dass unsere Strategie aufgeht."

So erwarte man ein EBITDA von 430 bis 440 Millionen Euro für 2007/08. "Ab Anfang 2008 rechnen wir mit positiven Quartals- und Nettoergebnissen", sagte von Hammerstein. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Gesamtumsatz des Unternehmens dank der Vermarktung neuer Produkte wie dem schnellen Internetzugang und der Telefonie über das TV-Kabel ("Triple Play") um acht Prozent auf 1,09 Milliarden Euro. Bei diesen beiden Produkten kam das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr auf 331.000 Verträge, nach 101.000 im Vorjahr.

Zugleich sei die Basis der potenziell für die Angebote erreichbaren Kunden weiter ausgebaut worden, hieß es. Rund 4,6 Millionen Haushalte seien für die Nutzung von Internet und Telefonie via TV-Kabel aufgerüstet worden, schwerpunktmäßig in Norddeutschland und in Bayern. Damit seien Ende März dieses Jahres bundesweit mehr als 8,6 Millionen Haushalte entsprechend ausgestattet gewesen. Bei digitalen Fernseh-Programmpaketen zählte das Unternehmen Ende März 692.000 Abonnements, nach 479.000 Abos vor Jahresfrist.

"Das Geschäft mit Breitbandinternet- und Telefonanschlüssen hat für Kabel Deutschland höchste Priorität", sagte von Hammerstein. Nach Investitionen von 280 Millionen Euro im vergangenen Jahr plane man auch 2007/08 Investitionen in ähnlicher Höhe, erklärte der KDG-Chef in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Kritisch sieht er derweil die Rolle des Bundeskartellamtes, das die Pläne des Unternehmens zur Übernahme von drei Wettbewerbern im Jahr 2004 durchkreuzt hatte. "Wir sind nicht glücklich über die sehr enge Marktabgrenzung des Bundeskartellamtes", sagte der KDG-Chef der Zeitung. (dpa/tc)