Raetselraten um gescheitertes Joint-venture

Kabel-Connection zwischen Philips und Siemens kommt nicht zustande

15.01.1993

Sprecher beider Firmen teilten jedoch keine weiteren Details zum Abbruch der Gespraeche mit. Vermutungen, dass das Scheitern der Verhandlungen im Zusammenhang mit der angekuendigten Untersuchung der Fusionsplaene durch die EG-Kommission stehe, wurde unisono widersprochen. Plaene fuer ein entsprechendes Kontrollverfahren waren vor 14 Tagen bekannt geworden.

Urspruenglich sollte Siemens im Rahmen der Verhandlungen die Kabelaktivitaeten der Niederlaender mit einem Jahresumsatz von zuletzt 136 Millionen Dollar uebernehmen. Im Verlauf der

Gespraeche, die im Dezember 1991 begannen, einigten sich beide Companies dann auf ein Joint-venture. Vor allem Philips befuerchtete, mit dem Verkauf den Anschluss in diesem Technologiebereich zu verlieren. Durch die Uebernahme haetten die Muenchner mit einem Jahresumsatz von zuletzt 916 Millionen Dollar ihre Marktposition auf dem EG-Kabelmarkt als Nummer zwei nach Alcatel NV weiter ausbauen koennen.

Branchenkenner vermuten, dass sich Philips und Siemens nicht ueber den Preis einigen konnten. Ferner gibt es Spekulationen, dass Siemens nun versuchen wird, die Kabelaktivitaeten von Pirelli SpA in Italien zu erwerben, und Philips sich erneut auf Brautschau begebe, da die Eindhovener den Verkaufserloes zur Konsolidierung des Bereichs Consumer Electronic benoetigten.