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Gerichtsentscheid sorgt weiter für Aufruhr im US-Telekommunikationsmarkt

Justizministerium reicht Antrag auf einstweilige Verfügung ein

08.01.1998
Von md 
Gerichtsentscheid sorgt weiter für Aufruhr im US-Telekommunikationsmarkt

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Beim US-Bezirksgericht in Wichita Falls, Texas, haben Vertreter des Justizministeriums zwei Tage nach dem aufsehenerregenden Beschluß von Bundesrichter Joe Kendall an selber Stelle eine einstweilige Verfügung gegen das Urteil beantragt. Der Richter hatte aufgrund einer Klage der Telekommunikationsunternehmen SBC und US West überraschend Teile des TK-Gesetzes aus dem Jahr 1996 für verfassungswidrig erklärt. Darin war es den fünf regionalen Anbietern SBC, US West, Ameritec, Bell Atlantic und Bell South untersagt worden, in das lukrative Ferngesprächsgeschäft einzusteigen, ehe sie ihre eigenen lokalen Telefonmärkte voll für Ferngesprächsanbieter geöffnet haben. Die Fernverbindungsunternehmen AT&T, MCI und Sprint, an dem die Deutsche Telekom und die France Télécom zu jeweils zehn Prozent beteiligt sind, wollen die infolge von Kendalls Beschluß denkbar gewordene Expansion der Regionalanbieter mit Unterstützung der zuständigen US-Aufsichtsbehörde Federal Communications Commission (FCC) jedoch durch die einstweilige Verfügung zumindest verzögern.