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Jupiter: Oracle führt im wachsenden Portalsoftwaremarkt

17.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einer aktuellen Studie von Jupiter Research zufolge erfreuen sich Portale und insbesondere Unternehmensportale steigender Beliebtheit. So gaben 64 Prozent der von der Marktforschungsfirma befragten US-Firmen an, sie hätten bereits ein Mitarbeiterportal im Betrieb. Weitere rund 16 Prozent planen, innerhalb eines Jahres ein Intranet für ihre Angestellten einzuführen.

An zweiter Stelle in der Beliebtheitsskala lagen Kundenportale, die bereits von fast der Hälfte aller Unternehmen eingesetzt werden, gefolgt von Vertriebs- (29 Prozent) und Lieferantenportale (25 Prozent). Weniger eindeutig waren die Ergebnisse bei den Marktanteilen der Softwareanbieter: Laut Jupiter platzierte sich Oracle an erster Stelle, nachdem die Portalsoftware des kalifornischen Unternehmens in 26 Prozent aller Projekte eingesetzt wurde. Peoplesoft folgte auf dem zweiten Platz mit 19 Prozent Marktanteil, dahinter SAP(17 Prozent) und IBMs "Websphere" (15 Prozent).

Nach Ansicht der Marktforscher liegt Oracles Führung darin begründet, dass die Company ihre Portalsoftware als kostenloses Add-on zusammen mit ihrem Applikationsserver vertreibt. In Jupiters Produktvergleich schnitten dagegen die Anwendungen von IBM und Plumtree am besten ab. "Plumtree ist das beste Beispiel dafür, wie zersplittert der Markt ist", erklärte David Schatsky, Autor der Studie. Obwohl Plumtree vielfach als Marktführer bei reiner Portalsoftware gesehen werde, würden kaum einmal 400 Firmen die Applikationen nutzen, das seien lediglich fünf Prozent vom Gesamtmarkt. Wie die Untersuchung außerdem ergab, setzen acht Prozent der Unternehmen Eigenentwicklungen auf Basis von Suns ONE (Open Net Environment) Portal Server ein.

Da es bislang keinem der Anbieter gelungen sei, einen dominanten Marktanteil zu erzielen, stehe die Konsolidierung im Portalsoftwaremarkt noch aus, schätzt Schatsky. Übrig bleiben seiner Meinung nach Big Player wie IBM, Oracle, Peoplesoft, Bea Systems oder Microsoft. Er gibt aber auch einem oder zwei auf Portalsoftware spezialisierten Anbietern wie Plumtree eine Chance.

Schatzkys Rat an die Anwender: Da es darum gehe, Unternehmensapplikationen und -daten zu verknüpfen mache es Sinn, sich bei der Wahl des Portalsoftwareanbieters nach der bereits eingesetzten Infrastruktur zu richten. (mb)