Juniper möchte Cisco ein Bein stellen

10.07.1998

MOUNTAIN VIEW (IDG) - Juniper Networks Inc. fordert den Platzhirschen Cisco heraus. Das Start-up-Unternehmen aus dem kalifornischen Silicon Valley will den Router-Markt mit dem neuen Betriebssystem "Junos" aufmischen. Die Software in den Routern der Internet-Service-Provider gilt als entscheidendes Element in deren Backbones, mehr noch als schnelle Hardware. Junos, so verspricht der Hersteller, soll vor allem die Zuverlässigkeit und Leistung der IP-Wege verbessern.

Dazu setzt das Unternehmen auf den Standard "Multiprotocol Label Switching" (MPLS) von der Internet Engineering Task Force (IETF), der IP-Pakete schneller vermittelt und sie mit Diensteklassen versieht. Pikanterweise stammt MPLS ursprünglich von Cisco, das dieses Verfahren zur Standardisierung freigab.

Juniper verwendet in dem Betriebssystem eine modulare Software-Architektur. Dadurch sollen Änderungen an einer Stelle andere Programme nicht mehr beeinflussen. Zudem läuft die Software im geschützten Speicherbereich, aufgesetzt auf den Unix-Kernel. Um das Betriebssystem herum liefert Juniper noch einige Konfigurations- und Monitoring-Tools.

Den Testbetrieb überstand Junos bei Anbietern wie Home, MCI, Uunet und Verio. Juniper ist allerdings nicht das erste Unternehmen, das am Cisco-Sockel rüttelt. Besondere Aufmerksamkeit gebührt den Kaliforniern, weil sie Rückendeckung von Lucent, Nortel (inklusive Bay Networks) und 3Com haben.