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Juniper adressiert mit neuen Routern Cisco-Kunden

10.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Juniper Networks hat seine Router-Baureihe "Edge" um die Modelle "M7i" und "M10i" erweitert. Laut Hersteller sollen sie ein "idealer Ersatz" für die Modelle "7200" und "7300" beziehungsweise "7500" und "7600" des Konkurrenten Cisco sein. Die Geräte sind für den Einsatz in kleinen und mittelgroßen POPs (Point of Presences), in Universitätsnetzen und in Managed-Services-Umgebungen konzipiert. Vorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten verspricht Juniper vor allem durch die Möglichkeit, Funktionen und Dienste ohne Performance-Verlust zuzuschalten.

Das Modell M7i bietet zwei Fast-Ethernet-Schnittstellen, ein Gigabit-Ethernet-Interface und verarbeitet bis zu 16 Millionen Datenpakete pro Sekunde. Zu den weiteren Funktionen zählt IP/MPLS (Internet Protocol Multi Protocol Label Switching). Ciscos 7200er- und 7300er-Modelle bewältigen laut Juniper nur bis zu drei Millionen Pakete pro Sekunde, was Cisco bislang nicht kommentierte.

Der Router M10i bietet eine redundant ausgelegte Routing-Engine sowie Stromversorgung und Kühlung. Wie beim M7i sorg IP/MPLS für hohen Datendurchsatz. Beide Geräte werden mit dem System "Junos" betrieben und sind mit programmierbaren ASICs ausgestattet.

Experten glauben nicht, dass Service Provider den Marketing-Aussagen Junipers folgen und Cisco-Router im großen Stil durch Juniper-Komponenten ersetzen. Das wäre mit zu hohen Kosten verbunden, sagte Ray Mota, Analyst bei Synergy Research. Auch sei nicht damit zu rechnen, dass Anwender vorhandene Cisco-Umgebungen mit Juniper-Geräten aufrüsten. Die Gefahr von Systeminkonsistenzen zwischen Junos und dem Cisco-Betriebssystem "IOS" sei zu groß.

Die Preise für den Juniper-Router M7i beginnen bei 15.000 Dollar. Der M10i schlägt mit 25.000 Dollar zu Buche. Die Geräte lassen sich über Schnittstellenkarten mit den älteren Modellen "M5" und "M10" verbinden. (lex)