Berufseinstieg für Informatiker

Junge IT-Profis erwarten fachliche Unterstützung

28.10.2016
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Junge IT-Spezialisten verfolgen eher bescheidene Karriereziele. Sie haben aber klare Vorstellungen, was die Entwicklung ihres Könnens angeht. Das zeigt eine aktuelle Studie der Hochschule Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Personaldienstleister Get in IT.

Arbeitgeber haben es mit Berufseinsteigern zu tun, die zwar selbstsicher auftreten, dabei aber wissen, dass sie fachlich noch dazulernen müssen. "Der Aufbau von Know-how ist ihnen wichtiger als weiche Faktoren wie eine attraktive Arbeitsumgebung oder flache Hierarchien", erläutert Rainer Weckbach, Gründer und Geschäftsführer von Get in IT in Köln. Der Personaldienstleister befragte gemeinsam mit der HTWK Leipzig den IT-Nachwuchs nach dessen beruflichen Vorstellungen in der Studie "Get started 2016".

Die jungen ITler wissen, was sie können, aber auch, was sie nicht können. Daher erwarten sie bereits zu Beginn einer Tätigkeit fachliche Unterstützung.
Die jungen ITler wissen, was sie können, aber auch, was sie nicht können. Daher erwarten sie bereits zu Beginn einer Tätigkeit fachliche Unterstützung.
Foto: wavebreakermedia - shutterstock.com

Bewerber sind doch mobil

Die Studie widerlegt Vorurteile, wonach IT-Berufseinsteiger nicht mobil seien. Immerhin 36 Prozent geben an, dass ihnen der Job wichtiger sei als der gegenwärtige Wohnort. Und 29 Prozent würden für die passende Arbeitsstelle eine bis zu 90-minütige Pendelstrecke in Kauf nehmen, zusätzliche 20 Prozent gar eine maximal zweistündige. Auch längere Reisetätigkeiten stellen für die meisten IT-Starter kein Problem dar. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten akzeptiert wechselnde Projekteinsätze, die Hotelübernachtungen erfordern. 23 Prozent sind sogar bereit, berufliche Einsätze über mehrere Monate außerhalb Deutschlands in Kauf zu nehmen, wenn der Job es verlangt.

Der Fokus auf die fachliche Qualifikation ist für junge IT-Profis schon in der Startphase wichtig. Laut Umfrage erwarten 38 Prozent der Absolventen eine gezielte fachliche Einarbeitung und weitere 27 Prozent einen erfahrenen Mentor an ihrer Seite, der ihnen zu Beginn ihrer Karriere mit Rat und Tat zur Seite steht. Eigenverantwortliche Projekte erhoffen sich dagegen zu Beginn ihres Berufslebens nur acht Prozent. Sie wissen, dass es zunächst auf eine optimale Unterstützung ankommt - und die ist ihnen entsprechend wichtig.

Zuwendung in der Einstiegsphase ist wichtig

"IT-Fachkräfte springen nicht gerne ins kalte Wasser. Arbeitgeber, die diese gefragten Spezialisten von sich überzeugen möchten, sollten ihr Augenmerk immer auf eine umfassende Betreuung der Berufseinsteiger richten", so Peter Wald, Betriebswirtschaftsprofessor mit Spezialgebiet Personal-Management an der HTWK Leipzig. Erfüllten Unternehmen die Wünsche der IT-Absolventen nach fachlicher Entwicklung und gründlicher Einarbeitung, seien diese bereit, mehr für ihren Job einzubringen.

Für die Studie "Get started 2016" füllten im Juli und August 2016 insgesamt 1050 Teilnehmer einen Online-Fragebogen aus. 42 Prozent der Teilnehmer waren Studierende im Bereich IT, weitere 58 Prozent IT-Berufsstarter mit erster Berufserfahrung. Das Durchschnittsalter bei den Berufstätigen betrug 30, bei den Studierenden 25 Jahre. Wissenschaftlich begleitet wurde die Studie von Peter Wald.

Die komplette Studie steht zum kostenlosen Download bereit unter: https://www.get-in-it.de/whitepaper/2016