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Jubilar Oxaion wandelt sich zum ERP-Generalisten

14.07.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Die Oxaion AG aus Ettlingen kann auf 30 Jahre ERP-Know-how anstoßen. 1978 wurde die Command AG gegründet, aus der die Oxaion AG später hervorging. Was damals als Vier-Mann-Unternehmen begann, zählt heute zu einem der führenden deutschen Softwareanbieter von mittelständischen ERP-Lösungen.

Bereits im ersten Geschäftsjahr erwirtschaftete Command einen Umsatz von 560.000 DM (circa 295.000 Euro). "Für ein IT-Start-up-Unternehmen war das damals ein hervorragendes Ergebnis", erinnert sich Wolfgang Dörr, einer der Unternehmensgründer. Anfang der 80-er kam dann mit der Entwicklung eines Warenwirtschaftssystems auf Basis von "IBM/34" für die Firma Stihl der erste Großauftrag. Inzwischen hatte die auf rund 30 Mitarbeiter angewachsene Unternehmen auch mehr räumliche Kapazitäten zur Verfügung. Im April 1985 war es in den Eisenstock 16 im Ettlinger Industriegebiet gezogen, wo die Firma bis heute ihren Unternehmenssitz hat.

Damit einher ging eine strategisch bedeutsame Entscheidung: Die Entwicklung auf "IBM/36" wurde eingestellt und auf das Ende der 80-er Jahre "geborene" "AS/400"-System (Vorläufer von iSeries und System i) ausgerichtet. Eine richtige Entscheidung, betont das Unternehmen, denn im politischen Wendejahr 1989 findet auch bei Command eine Umwälzung statt. IBM erwirbt die Nichtexklusivrechte an Frida 3.0 und entwickelt daraus mit Hilfe der Command-Spezialisten das System "MAS90", die ERP-Lösung für die neue Hardwareplattform AS/400. Dieter Eisele, einer der drei Oxaion-Vorstände, erinnert sich: "Wir haben uns damals gegen Anbieter behauptet, die schon länger im IBM-Umfeld Agierten. Dass sich der Global Player für die kleine Command entschied, hat uns sehr stolz gemacht."

Von da an ging es schnell aufwärts: Aus Frida 3.0 wird innerhalb von vier Jahren das Release 5.0; parallel dazu entwickelt Command im Auftrag von IBM für MAS90. Von 1990 bis 1998 verfünffacht sich die Zahl der Mitarbeiter. Im Jahr 2002 wird die "Oxaion Business Solution" Nachfolgerin von Frida. Drei Jahre später wird der Produktname zum Firmennamen: Die Geburtsstunde der Oxaion AG.

"30 Jahre Command und Oxaion sind eine Erfolgsgeschichte, die sich nicht nur im Umsatzwachstum der letzten Jahre widerspiegelt. Innovationen werden auch künftig von uns zu erwarten sein", blickt Uwe Kutschenreiter, Vorstand der Oxaion AG, erwartungsvoll in die Zukunft und denkt dabei auch an "Oxaion Open". Anfang dieses Jahres brachte der ERP-Spezialist diese plattformunabhängige Software auf den Markt und betrat damit erstmals den freien ERP-Markt. Das Unternehmen bewegt sich damit weg von der Key-Player-Position in einem Nischenmarkt hin zu einem Generalisten.