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JavaScript-Framework

JQuery 2.0 lässt ältere Internet Explorer außen vor

22.04.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Kaum eine moderne Webseite läuft ohne die JavaScript-Bibliothek jQuery. Die neue Version 2.0 unterstützt nun nicht mehr den Internet Explorer 6 bis 8.

Dafür ist der Code nun kompakter, schneller und läuft in JavaScript-Umgebungen, wo die Kompatibilität zu älteren Microsoft-Browsern Probleme bereitete, schreiben die Entwickler im Projektblog. Wer IE6 bis 8 weiter unterstützen möchte oder muss, kann immer noch auf die jQuery-Branches 1.9 und (demnächst) 1.10 zurückgreifen. JQuery 1.x solle noch mehrere Jahre lang unterstützt werden, heißt es.

JQuery 2.0 steht unter http://code.jquery.com/jquery-2.0.0.min.js (minified, für produktive Nutzung) zum Download bereit und dürfte sich bald auch in den einschlägigen CDNs von Google und Microsoft finden. Für ein Upgrade von 1.9 empfehlen die Entwickler das jQuery Migrate Plugin sowie die Lektüre des jQuery 1.9 Upgrade Guides. Grundsätzlich ist es auch möglich, neueren Browser jQuery 2 und älteren jQuery 1.x zu servieren.

Besonders gut eigne sich jQuery 2.0 schon jetzt für den Einsatz außerhalb von Webseiten, beispielsweise für Add-ons und Extensions für Chrome und Firefox, Apps für Chrome OS, Firefox OS oder Windows 8 Modern UI, verschiedene mobile UIs (Blackberry 10 Webworks, Phonegap/Cordoba, Apple UIWebView) sowie node.js in Kombination mit zum Beispiel jsdom.

Auch die neueren IE-Versionen 9 und 10 sind von den Änderungen in jQuery 2.0 betroffen - und zwar genau dann, wenn sie eine Webseite in der "Kompatibilitätsansicht" rendern. Das kann man verhindern, indem man den eigenen Code via Tag oder HTTP-Header als X-UA-kompatibel ausweist.

Durch das Weglassen des für IE6 bis 8 nötigen Codes ist jQuery 2.0 aktuell zwölf Prozent kleiner geworden als Version 1.9.1. Die Entwickler hätten gern noch mehr eingedampft, dann aber zu viele Probleme mit älteren Webkit-Browsern von Android 2.x bekommen. Man werde aber den Anteil dieser älteren Android-Versionen im Blick behalten und so bald wie möglich weiteren Code rauswerfen, heißt es weiter.

Wie gehabt (seit jQuery 1.8) lassen sich auch in jQuery 2.0 Custom Builds erstellen, die nur genau die gewünschten Module enthalten und damit nochmals kompakter ausfallen.