JPEG 2000 soll neuer Web-Standard werden

30.11.2001
Von Heico Neumeyer
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - JPEG ist der Standard, wenn es im Internet um die effiziente Speicherung und Übertragung von hochauflösenden Bilddateien geht. Mit JPEG 2000 steht nun eine für Web-Designer und Druckprofis interessante Neufassung bereit, die bislang aber nur in einem ersten Teil festgeschrieben ist.

Als wichtiger Dokumenttyp bei der Bildspeicherung galt schon das bisherige Dateiformat der Joint Photographic Experts Group (JPEG): Dank einer sehr effektiven, wenn auch nicht verlustfreien Datenkomprimierung schrumpft eine übliche JPEG-Datei auf ein Zwanzigstel des Arbeitsspeicherbedarfs; die Bildqualität lässt kaum nach. Erst bei höheren Komprimierungsfaktoren treten sichtbare Qualitätsmängel auf.

JPEG alt und neu: Zweimal wurde das Bild mit Qualitätsverlust auf ein Hundertstel des Arbeitsspeicherbedarfs komprimiert. Das alte JPEG-Verfahren (links) zeigt dabei die typischen, entstellenden Fabblöcke, während JPEG 2000 eine diffuse Unschärfe erzeugt.

Der neue Standard JPEG 2000 bietet eine verlustbehaftete Datenverdichtung, die das Bild bei gleicher Qualität um etwa 20 Prozent stärker komprimiert als der alte JPEG. Die Bildstörungen von JPEG zeigen sich bei hohen Verdichtungsfaktoren nicht in den auffälligen Rechteckblöcken, die das alte Format kennzeichnen, sondern eher in einer nahtlosen Unschärfe. Sie sticht bei üblichen Fotomotiven weniger ins Auge. Nicht zuletzt leiden Textelemente in der neuen JPEG-Form weit weniger als bisher. Allerdings verwischt JPEG 2000 feine Oberflächenstrukturen je nach Motiv stärker als der alte Standard. Hinzu kommt eine sehr effektive Komprimierung, die den ebenfalls verlustfrei arbeitenden Komprimierungsalgorithmus Lempel, Ziv, Welch (LZW) des Tagged Image File Format (TIFF) deutlich übertrifft.

Stärkere verlustfreie Komprimierung