Josephson-Halbleiter wieder im Gespräch

25.09.1987

TOKIO (CWN) - Bei der Erforschung möglicher Anwendungen für supraleitfähige Materialien ist die Josephson-Junction wieder in das Blickfeld der Wissenschaftler geraten. IBM hatte die Erforschung dieser Technologie 1983 nach 14jährigen Bemühungen aufgegeben. Bei einem zweitägigen wissenschaftlichen Seminar in Tokio diskutierten nun rund 300 Forscher aus führenden Industrienationen das Thema vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Supraleitung aufs neue.

Während sich die Wissenschaftler aus den USA in der Zwischenzeit vorwiegend mit Analogschaltungen befaßt hatten, legte die japanische Forschung mehr Gewicht auf digitale Anwendungen. Wie den Ausführungen eines japanischen Hochschulprofessors zu entnehmen war, hat das MITI (Ministry of International Trade and Industry) eine Projektgruppe mit dem Ziel gegründet, einen Mikroprozessor auf Basis des Josephson-Effekts zu entwickeln. Josephson-Halbleiter sind, wie Forschungen bei Fujitsu ergeben haben, rund zehnmal so schnell wie konventionelle Transistoren.