Freies CMS

Joomla! erobert das Web

16.06.2008
Von pte pte
Mit "Joomla! for Dummies" ist kürzlich ein Einsteiger-Buch erschienen, das es Programmierlaien ermöglicht, auf einfache Weise eine professionelle Homepage samt Content Management System (CMS) zu erstellen.

Die Open-Source-Software Joomla! ist derzeit in der Version 1.5 erhältlich und hat mittlerweile auch die Unternehmenswelt erobert. "Das Web-CMS ist, etwa im Vergleich zu TYPO3, leicht zu bedienen und zudem in der aktuellen Version komplett in Deutsch verfügbar", erläutert Martin Häberle, einer der vier Buchautoren, gegenüber pressetext. "Ein weiterer großer Vorteil von Joomla ist, dass es ohne Programmierkenntnisse nahezu beliebig anpass- und erweiterbar ist", streicht Häberle hervor.

Der Grund des beachtlichen Erfolgs der Applikation liegt in der Community. Wie jedes Open-Source-Programm wird es von einer Vielzahl von freien Entwicklern vorangetrieben und Probleme werden im Kollektiv gelöst. Der Kontakt unter den Software-Tüftlern findet meist über Foren oder Chats statt. So war Joomla bis zum Release der Version 1.5 von vielen Experten als sicherheitskritisch eingestuft. Manche Provider erlaubten es überhaupt nicht, die Software auf ihren Servern zu installieren. Mittlerweile wurden diese Vorbehalte jedoch ausgeräumt und vermehrt setzen professionelle Entwickler und Webdesigner das kostenlose CMS-System ein, um professionelle Webseiten zu erstellen.

Das größte Argument für den Endanwender ist die einfache Handhabung der Web-Software. Mithilfe eines übersichtlichen Steuermenüs können User nach Belieben Texte, Bilder, Videos und andere Multimedia-Inhalte in die Homepage einfügen - ohne eine einzige Codezeile HTML beherrschen zu müssen. Joomla ist ein Softwarebaukastensystem, dessen Grundprogramm mit Zusatzkomponenten, Modulen, Plug-Ins oder Templates erweitert werden kann. Aufgrund der Größe der Community ist mittlerweile auch schon eine stattliche Anzahl verschiedener Bausteine verfügbar. Unter http://www.joomlaos.de oder http://www.joomla-erweiterungen.at finden sich praktische Komponenten, mit denen die Webseite einerseits optisch aufgepeppt und verbessert, andererseits zusätzlicher Content auf der Webseite übernommen werden kann. "Über die Newsfeeds- bzw. Syndication-Funktion besteht die Möglichkeit, Nachrichten bequem von externen Quellen einzubinden", berichtet Häberle.

"Überwiegend wird Joomla von Organisationen, Vereinen, mittelständischen Unternehmen und Privatpersonen für ihren Webauftritt eingesetzt. Mitarbeiter und registrierte Mitglieder können als Redakteure Inhalte beisteuern, während sich IT-Verantwortliche um die reibungslose technische Umsetzung kümmern", weiß Häberle. Neben der einfachen Administrierbarkeit spielt auch der Kostenfaktor eine gewichtige Rolle. So fallen beim Einsatz keine Lizenzkosten an, der Großteil der Erweiterungen ist ebenfalls gratis. "Jedoch gibt es auch zahlreiche kommerzielle Erweiterungen für Joomla, insbesondere auf dem Gebiet des Website-Designs über kostenpflichtige Templates", berichtet Häberle.

Joomla wurde im Sommer 2005 als Nachfolger des CMS-Projekts Mambo aus der Taufe gehoben. Der Entwicklerkern verabschiedete sich von der australischen Firma Miro und verfolgte das Programm unter neuem Namen weiter. Bereits im September wurde die Version 1.0 veröffentlicht. Der Erfolg der einfachen CMS-Software gab den Open-Source-Bastlern Recht und so sprach man bereits ein Jahr später von fünf Mio. Downloads, im Herbst 2007 wurde es weltweit bereits 20 Millionen Mal heruntergeladen. Auch in der DACH-Region kann das Open-Source-Programm bereits auf eine starke Verbreitung verweisen. "Man kann aber derzeit von insgesamt rund fünf Mio. Downloads der Installationsdateien ausgehen. Im offiziellen Forum von Joomla sind aktuell knapp 200.000 Benutzer registriert und die deutsche Community Joomlaportal.de zählt allein rund 76.000 Mitglieder. Schätzung belaufen sich auf zirka 100.000 Installationen im deutschsprachigen Raum", so Häberle.

Abseits der einfachen Verwaltung des Systems versuchen es die Entwickler auch völligen CMS-Anfängern so einfach wie möglich zu machen. "Einsteiger können Joomla zunächst auf dem eigenen PC zusammen mit dem XAMPP-Serverpaket installieren und gefahrlos ausprobieren", erklärt Häberle. Der Experte empfiehlt, dazu Dokumentationen wie etwa das frei verfügbare Joomla-Einsteiger-Tutorial zu lesen und bei konkreten Fragen in einer Community wie Joomlaportal.de aktiv zu werden. "Darüber hinaus gibt es mittlerweile einige Webhosting-Unternehmen, die Server vermieten, auf denen Joomla bereits vorinstalliert ist", so Häberle abschließend gegenüber pressetext. Das Buch "Joomla! for Dummies" ist im Wiley-VCH-Verlag erschienen und kann für 24,95 Euro im Buchhandel erworben werden. (pte)