John Thompson, Symantec: "Nur durch den Wettbewerb werden wir besser"

11.10.2005

THOMPSON: Jeder Kunde, den ich habe, ist der richtige Kunde.

CW: Sind private Anwender für Sie genauso wie Geschäftskunden?

THOMPSON: Absolut. Es gibt nur zwei Unternehmen in der ganzen IT-Branche, die eine solche Bandbreite besitzen, was die Kunden betrifft: Microsoft und Symantec. Welche Software-Company hat zwischen 2000 und 2004 die besten Ergebnisse abgeliefert? Symantec. Das liegt sicher an unserem Security-Fokus, hat aber auch mit unserer breiten Kundenbasis zu tun. Privatleute, Mittelständler und Großunternehmen kaufen unsere Produkte. Unser Erfolg und unser Wachstum hängen nicht nur von einem einzigen Segment ab - deswegen waren wir auch in der Lage, dem allgemeinen Trend, dass große Firmen sich mit IT-Ausgaben zurückhalten, zu trotzen. Es ist sehr gefährlich, sich nur auf einen Bereich zu verlassen.

CW: Werden Sie in der Lage sein, Microsoft bei den Heimanwendern auf Dauer Paroli zu bieten?

THOMPSON: Alle Kunden legen immer großen Wert darauf, auswählen zu können. Sie wollen Produkte vergleichen, um dann eine Entscheidung zu treffen. Bis jetzt hat ihnen Microsoft noch nicht viel gegeben, wofür sie sich entscheiden können. Wir werden alles daran setzen, um im Hinblick auf Innovationen immer eine Nasenlänge vorn zu sein. Eine der größten Herausforderungen für die Microsoft-Leute besteht darin, dass sie ein gesundes Ökosystem um Windows brauchen. Sie wissen gut, dass sie nicht alles selbst tun können, um das Betriebssystem zu schützen. Sie sind auf Companys wie uns angewiesen, weil sich Anwender sonst für andere Systeme entscheiden, die sie für sicherer halten.

CW: Erwarten Sie dennoch eine Konsolidierung im Marktbereich für Antivirenlösungen?

THOMPSON: Heute teilen sich bereits drei Unternehmen 70 bis 80 Prozent des gesamten Umsatzes in diesem Segment. Die Konzentration ist schon erfolgt. Ich erwarte in diesem Bereich daher keine nennenswerten Merger oder Akquisitionen. Das wird sich eher in anderen Bereichen abspielen, wie Sie an unserem Beispiel sehen können. Wir waren nicht untätig, sondern haben in den letzten 45 Tagen drei Deals angekündigt.

CW: Was beabsichtigen Sie damit?