John Chen, Sybase: "Homogenität ist ein Traum"

21.06.2005

CHEN: Wir können mit unserem Produkt IQ Daten aus unterschiedlichen Datenquellen über Metadatenbeschreibungen zusammenbringen. Außerdem haben wir unlängst die Firma Avaki gekauft, was uns Technik für die Datenintegration beschert hat. Damit können wir unterschiedliche Datenbankinhalte in einer Federated Database darstellen. Das sind heute relationale Datenquellen, künftig werden es aber auch unstrukturierte Daten sein.

CW: Zum Beispiel auch Repositories von Content-Management-Programmen?

CHEN: Ja, und sogar Web-Seiten, E-Mails und Bilder.

CW: Wenn ich mich mit Documentum unterhalte, höre ich etwa das Gleiche.

CHEN: Das Management von unstrukturierten Daten ist eine Disziplin, die jeder Infrasturkuranbieter beherrschen muss. Wir haben eine datenzentrische Sicht, Documentum fährt einen speicherorientierten Ansatz. Es gibt mehr als einen Weg für diese Aufgaben. Ich denke, wer in fünf Jahren noch keine Lösung parat hat, wird nicht mehr im Geschäft sein.

CW: Wie beurteilen Sie Oracles Data Hubs und die Daten-Management-Lösungen von IBM?

CHEN: Ehrlich gesagt habe ich zu wenig Informationen über Oracles Produkte. IBM hat Trigo gekauft. Wir waren auch an Trigo interessiert, uns dann aber für den Kauf von Avaki und ISDD entschieden.

CW: Mussten Sie sich mit den Firmen begnügen, weil IBM Ihnen zuvorgekommen ist?

CHEN: Nein, wir hatten mit Trigo Gespräche geführt, lange bevor IBM die Übernahme eingefädelt hat.

CW: Wie unterscheidet sich denn Ihr Ansatz von dem der IBM?

CHEN: IBM kümmert sich im Gegensatz zu uns nicht um mobile Daten. Übrigens habe ich bislang noch nichts von Microsoft zum Thema unstrukturierte Daten gehört.

CW: Benötigt man nicht andere Datenbanken als die relationalen Systeme, um unstrukturierte Informationen zu speichern? Zum Beispiel XML-basierende Datenbanken?

CHEN: Heute basieren alle Datenbanken auf XML.

CW: Sie unterstützen XML, aber im Kern sind es relationale Datenbanken.