Jobsuchende müssen aktiver werden

04.04.2007
Wer einen Job sucht, sollte mehr tun, als nur Stellenanzeigen zu lesen und seine Bewerbung abzuschicken. Personalprofis raten zu einer gezielteren Suche.

Viele Bewerber machen gravierende Fehler. Diese Ansicht vertritt Karl Hecken, Partner der Personalberatung Convenio, Rolandseck. Die meisten Kandidaten brächten zwar einen schriftlichen Lebenslauf als Grundlage für jede Bewerbung mit, machen sich jedoch nicht ausreichend Gedanken um ihren künftigen Arbeitgeber und sprechen diesen nicht aktiv genug an, bemängelt der Personalberater.

Hecken rät dazu, auch ein "Marketing-Datenblatt" zu erarbeiten. In diesem sollte der Bewerber die Frage beantworten: Warum bin ich der Richtige für den potenziellen neuen Arbeitgeber? So könne sich der Kandidat in die Rolle des suchenden Unternehmens versetzen, das genau die Antwort auf diese Frage interessiert. Viele Bewerber indes stellten sich diese Frage gar nicht, da sie nur an ihre eigene Karriere denken.

Ferner empfiehlt Hecken, sich eine Listen mit potenziellen Arbeitgebern zu erstellen. Sind die Wunschfirmen identifiziert und ist die Frage "Warum sollte mich diese Firma nehmen?" beantwortet, kann der Kandidat aktiv werden. So sollten sich Bewerber über Google-Alerts und ähnliche Informationskanäle über die Zielfirmen auf dem Laufenden zu halten. "Oft wird aus der intensiven Beobachtung schon der Leidensträger erkennbar, dessen Leidensdruck sich mit einem neuen Mitarbeiter mindern lässt", sagt der Berater. Manchmal Fällen lasse sich herausfinden, zu welchen Anlässen der potenzielle neue Chef präsent ist, beispielsweise mit einem Vortrag auf einer Konferenz. In dem Fall sollten sich Bewerber ins Auditorium setzen und den Referenten nach dem Vortrag ansprechen. Eine solche Strategie verspreche mehr Erfolg als am Telefon zu warten, bis sich jemand meldet oder unvorbereitet Messen zu besuchen. (am)