Job Rotation

22.06.1979

War ja schon beinahe ein Begräbnis erster Klasse. Ort der Handlung: Unser Konferenzraum klein aber fein und - da kennen wir nichts: For DP-Managers only. Es agierten die Korsettstangen des Trauerweinschen EDV-Ensembles: der Leiter der Systemanalyse, der RZ-Leiter, der Chefprogrammierer, der Chefoperator und - last, but first - S. T. himself als Platzhirsch im Zenit des Drehstuhl-Hufeisens. Auf der Tagesordnung: Personelles.

Eine Routinesache, das übliche Blabla, wähnte Trauerwein, wollen mehr Geld, die Jungs.

Doch er hatte sich gründlich getäuscht. Seine Bandboys ließen sich nicht länger vertrösten, motzte der Konsolvirtuose, die wollten endlich in die bei Einstellung versprochenen Programmierer-Jobs reinrutschen. Seit wir das Job-Scheduling automatisiert hätten, wäre im Maschinenraum eh nichts mehr zu tun.

Diese Argumentation war Wasser auf der Mühle unseres Starprogrammierers: "Wenn die Fachabteilungsheinis weiter auf 'High-Level-Communication' drängen, um ihre Datenbanken selbst zu verwalten, dann muß für mich ein Platz im Operating freigemacht werden."

Trauerwein setzte einen verklärten Blick auf und träumte von den bevorstehenden Betriebsferien.