Jetzt werden auch Linux-Server virtualisiert

18.01.2006
Erste stabile Version von OpenVZ soll Lizenzkosten und Verwaltungsaufwand reduzieren.

Was bei Unix- und Windows-Servern schon seit langem möglich ist, soll nun auch die Linux-Gemeinde erfreuen: die Virtualisierung der Rechenumgebung. Bereits im Dezember 2005 kündigten die Entwickler von "OpenVZ" eine erste stabile Version des "Virtual Private Server" (VPS) an. Damit sollen sich mehrere logische Rechner auf einem physikalischen Server einrichten lassen. Jeder VPS arbeitet als selbständige Maschine mit eigenen IP-Adressen, Speicher, Prozessen, Dateien, Systembibliotheken und Konfigurationsdateien. Da der Datenverkehr jedes virtuellen Servers von den anderen isoliert abläuft, kann für jeden Teilrechner ein eigenes Sicherheitssystem, etwa eine Firewall, eingerichtet werden.

Ohne Emulation

Die Virtualisierungsschicht wird von einem Layer im Kernel des Host-Betriebssystems bereitgestellt. Im Gegensatz zu anderen Lösungen wird bei OpenVZ in keiner Ebene emuliert. Die Entwickler versprechen sich davon im Vergleich zu Konkurrenzsystemen wie "Xen" oder "QEmu" mehr Performance - auch bei der Verteilung der Server-Ressourcen. Die höhere Leistung erkauft sich das System mit einer Einschränkung: OpenVZ kann nur Linux als Betriebssystem starten.

Templates verfügbar

Jetzt hat das Open-Source-Projekt vorkonfigurierte Templates für den VPS mit "Debian 3.1" (Sarge) entwickelt. Mit den Templates sollen Anwender relativ einfach virtuelle Rechner auf Debian-Servern einrichten können. Die Debian-Anwendungen sollen sich damit auch leicht auf die Teilrechner migrieren lassen. Die Templates für Debian 3.1 auf AMD- und Intel-Servern mit 64 Bit stehen unter http://openvz.org/ download/template/precreate zum Download bereit. (kk)