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Thema des Tages

Jetzt offiziell: Fujitsu und Siemens vereinbaren globale Kooperation

17.06.1999
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die gestrigen Berichte im CW Infonet haben sich bestätigt: Die Siemens AG und Fujitsu Limited haben in einer Pressekonferenz die Unterzeichnung einer Absichtserklärung für eine bedeutende Kooperation bekanntgegeben.

Die beiden Firmen werden den größten Teil ihrer europäischen Computer-Aktivitäten zusammenlegen und ein Joint-venture namens Fujitsu Siemens Computers gründen. Dort soll eine komplette Produktpalette vom PC bis hin zum Hochleistungs-Server entwickelt und hergestellt werden. Fujitsu-Siemens will in jedem Fall am indirekten Vertriebsmodell festhalten.

Das neue Unternehmen (vermutlich mit Sitz in den Niederlanden) soll seine Geschäftstätigkeit zum 1. Oktober 1999 aufnehmen. Anteilseigner sind zu gleichen Teilen Fujitsu Limited und die Siemens AG. Das Joint-venture wird etwa 9600 Mitarbeiter beschäftigen, das Geschäftsjahr soll vom 1. April bis 31. März dauern. Als Umsatzziel für das Jahr 2000 sind 7,6 Milliarden Euro angepeilt. Die Produktpalette reicht von Notebooks über PCs, Intel-Server, UNIX-Server und BS2000-Großrechner bis zu Supercomputern.

Fujitsu und Siemens wollen sich mit dieser Kooperation gemeinsam unter den führenden drei Anbietern im Computer-Weltmarkt etablieren. Addiert man die Umsätze der beiden Unternehmen (sechs Milliarden Euro), erreichen sie bereits heute den fünften Rang. Fujitsu Siemens Computers wird die derzeitigen Aktivitäten von Fujitsu Computers Europe Ltd. und des Siemens-Geschäftsgebiets Computer Systems einschließlich Entwicklung, Fertigung und Marketing umfassen. Letzteres weist derzeit einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und etwa 8000 Mitarbeiter aus. Fujitsu hat mit rund 1600 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa zwei Milliarden Euro erwirtschaftet.

"Das Joint Venture zwischen Fujitsu und Siemens ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Umsetzung unseres Zehn-Punkte-Programms zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft", erklärte Siemens-Chef Heinrich von Pierer. "Nach der Verschmelzung unserer Arbeitsgebiete Information und Kommunikation und dem Ausbau unserer Internet-Aktivitäten stärken wir nun auch auf dem strategisch wichtigen Gebiet Computersysteme unsere Wettbewerbsposition."

Detaillierte Vereinbarungen werden derzeit ausgearbeitet. Die neuen Partner wollen den endgültigen Vertrag in Kürze abschließen. Gespräche mit Belegschaftsvertretern und zuständigen Aufsichtsbehörden sind eingeleitet, sowohl in den einzelnen Ländern als auch auf europäischer Ebene.