Jetzt gibt es Nachbearbeitungsgeräte auch für Anwender mit mittlerem Papier-Output:Bindeglied zwischen DV und Bürotechnik

24.04.1981

HANNOVER(pi) - Computerfachleute befassen sich nur ungern mit der Nachbearbearbeitung von Endlosdrucken. Dabei kommt diesem Bereich mehr und mehr Bedeutung zu, da man mit einer Steigerung des Papier-Outputs um 50 Prozent bis 1985 rechnet.

Die Büro- und Informationstechnik erfreut sich seit einiger Zeit einer Art Sonderkonjunktur. Gründe dieser expansiven Ausweitung sehen Branchenkenner in den intensiven Rationalisierungs- und Automationsbestrebungen in den Büros und Verwaltungen, nachdem im Fertigungsbereich oft schon die letzten Reserven ausgeschöpft wurden.

Sozusagen im Kielwasser dieser Entwicklung und als Bindeglied zwischen Computerperipherie und Bürotechnik ist die Nachbearbeitung von Endlosdrucken angesiedelt. Ein Markt mit einem interessanten Angebot an Spezialgeräten und Maschinen, dem im allgemeinen - jedoch zu unrecht - nur geringe Beachtung geschenkt wird.

Bedenkt man jedoch, daß spektakuläre Drucker-Leistungen für eine Verwaltung noch lange nicht mit einem Rationalisierungseffekt verbunden sind, sondern daß der immer größer werdene Papierausstoß - seien es Datenlisten, Rechnungssätze oder Endlosbriefe - erst noch weiterbearbeitet werden muß, so erwächst der Produktgruppe der Fomulartrenngeräte, Separatoren und Kombinationen eine größere Bedeutung.

Besonders die neu hinzukommenden Anwender mit Small Business Systemen (vormals MDT) sehen sich mit ihrem Papier-Output häufig allein gelassen. Oft wird er für zu gering gehalten für ein maschinelles Reißen, Separieren und Sortieren, und so geht die durch den Computer gewonnene Zeit an anderer Stelle schnell wieder verloren.

Dabei sind eine Reihe von Geräten und Neuentwicklungen am Markt, die es selbst DV-Anwendern mit kleinem und mittlerem Papierausstoß ermöglichen, die vom Computer auf Endlospapier erstellten Informationen und Daten schnell weitergeben zu können.

Zum Beispiel ein auf der Hannover-Messe '81 erstmals gezeigter Tischreißer der Büromaschinenfabrik Rena, Deisenhofen, ein Gerät, das eine Reißleistung von 30 000 Formularen pro Stunde (3-Zoll-Format) und eine Arbeitsbreite von 18 Zoll bietet.

Ein weiteres Gerät für DV-Anwender mit mittlerem Papier-Output ist die Trenn-Separier-Sortierkombination KST-4 von EDS, München. Diese Nachbearbeitungsmaschine entfernt das Kohlepapier der Endlossätze, schneidet den Führungslochrand ab, trennt die Endlosbahnen und sortiert die einzelnen Blätter in entsprechende Fächer in einem Arbeitsgang. Selbstverständlich können dabei einzelne Bahnen endlos belassen,

zusammengeführt oder separat ausgelegt werden.

Nachbearbeitungsmaschinen sind Papierbearbeitungsgeräte und daher weitgehend abhängig von den Papierqualitäten. Deshalb wird den Maschinen oft angelastet, was durch ausgeklügeltste Technik nicht lösbar ist. Dazu gehört die unvermeidbare Geräuschentwicklung, die sich durch vollständige Verkapselung weitgehend eindämmen läßt, was jedoch immer zu Lasten der leichten Bedienung geht.

Nachdem nach einer Diebold-Studie die "papierlose Gesellschaft" noch in weiter Ferne liegt und die Computer bis 1985 um 50 Prozent mehr Papier bedrucken werden, kann man nur hoffen, daß noch mehr DV-Anwender- gerade im kleinen und mittleren Bereich - die Rationalisierungsreserven, die in der Nachbearbeitung stecken, voll ausschöpfen und daß die Hersteller noch einige interessante Problemlösungen auf den Markt bringen.