Jeden Tag weniger ärgern

08.05.2003
Ärgern ist lästig und schadet dem Gemüt samt Immunsystem. Deshalb empfiehlt es sich, professioneller und effektiver mit Missstimmungen umzugehen. Das ist die Grundthese von Vera Birkenbihl in ihrem Buch "Jeden Tag weniger ärgern".

Manche gehen davon aus, dass aktives Ärgern ein Abreagieren ist, das hilft, die Ursache eines Negativerlebisses aktiv zu verarbeiten. Dass diese Ansicht falsch ist, belegt die Autorin mit einigen Beispielen: Ein Kind, das sich verletzt, wird nicht aufgefordert, seine Schmerzen längere Zeit auszuleben, sondern abgelenkt. Bei Versuchen habe sich gezeigt, dass Erwachsene, die ermutigt wurden, ihren Ärger laut hinauszuschreien oder anderweitig abzureagieren, sich intensiver und länger ärgern.

Im zweiten Teil des Buches zeigt die Autorin Techniken auf, mit denen sich "effektiver" ärgern lässt und greift dabei unter anderem auf Techniken aus dem religiösen Bereich zurück. Das Kapitel ist alphabetisch geordnet: Von A wie Atmen über B wie Beten, M wie Meditieren bis Z wie Zuhören. Manche Hinweise wie etwa die der bedingungslosen Liebe klingen realitätsfern. Andere Tipps, wie der zur Überbrückung des ersten Zorns , lassen sich aber sicher einfacher umsetzen. Der Ratschlag, dass Humor über so manche Unbill des (Arbeits)-Lebens hinweg hilft, könnte in der aktuellen Stimmungslage sicher mehr beherzigt werden.

Vera Birkenbihl, Jeden Tag weniger ärgern, Droemersche Verlagsanstalt, 2000, München, 190 Seiten, 12,90 Euro.