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Jboss stärkt sich für den Highend-Markt

28.03.2006
Die Open-Source-Plattform "Jboss Enterprise Middleware Suite" (JEMS) wird für serviceorientierte Architekturen (SOA) erweitert.

Über die beiden Projekte "Jboss Messaging 1.0" und "Jboss Web Server 1.0 Community Release " will der Hersteller sein Paket intensiver in den Highend-Markt drücken, wo bislang teure und proprietäre Anwendungsplattformen vorherrschen. Zu den wichtigsten Features der Messaging-Plattform zählt die Standardkompatibilität mit Java Message Service (JMS) 1.1 und 1.0.2b. Damit lassen sich JMS-Applikationen, die auf Jboss MQ laufen, also im Applikations-Server des Herstellers eingebetteten JMS-Technik, ohne jede Änderung übernehmen. Ein weiteres Feature ist "JMS Façade", die Personality, über die ein JMS-Client mit dem Messaging-Server verbunden werden kann. Sie sendet und empfängt Nachrichten und kann mit Warteschlangen, Topics und anderen wichtigen Elementen einer Messaging-Plattform interagieren. Der "Messaging Core" unterstützt die transaktionale Acid-Semantik, generalisierte Message-Protokolle (nicht nur JMS) und andere Messaging-Protokoll-Façades. Jboss Messaging ist derzeit als Einzelprodukt verfügbar, wird jedoch als integrierte JMS-Technik in Version 5.0 des Application Server eingebaut und als Basis für den "Enterprise Service Bus 1.0" (ESB) von Jboss dienen. Beide Produkte sollen später im Laufe des Jahres 2006 veröffentlicht werden.

Der Web Server 1.0 bietet Unternehmen eine performante Deployment-Plattform für Java Server Pages (JSP) und Java-Servlet-Technik sowie Microsofts ASP.NET, PHP und CGI. Das System baut auf Apache Tomcat auf, dem De-facto-Standard für JSP/Servlet-Container, und enthält die Apache Portable Runtime (APR) sowie eine Tomcat-native Schicht, mit der erhebliche Verbesserungen der Skalierbarkeit erzielt werden. So ist es laut Jboss möglich, mehr als 10.000 gleichzeitige Verbindungen zu verarbeiten. Der Server unterstützt die Protokolle HTTP, HTTPS und AJP (Apache JServ Protocol) sowie im Bereich Sicherheit OpenSSL. Ferner wird ein gleichzeitiges URL-Rewriting mit einer URL-Manipulations-Engine geboten, wobei eine unbegrenzte Anzahl an Regeln und Regelbedingungen möglich ist. Ein Application Load-Balancer sorgt für Hochverfügbarkeit und übernimmt die Applikationssegmentierung für dezentrale Subsysteme, die prozessextern ausgeführt werden.

Jboss Web 1.0 steht derzeit als Community Release zur Verfügung. Eine endgültige Version ist für Juni 2006 vorgesehen. Mit der Lizenzierung unter der GNU Lesser General Public License (LGPL) stehen Jboss Messaging und Jboss Web zur Nutzung kostenlos zur Verfügung. JBoss Messaging ist mit einer Silver-Level-Support-Option erhältlich, die sich zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr auf Gold- und Platin-Niveau erweitern lässt. (ue)