JavaOne: Motorola und Nokia treiben Standards für Mobile Java voran

22.05.2006
Mit den Standardisierungsbemühungen wächst die Verbreitung der Java-Plattform auf mobilen Geräten.

Betrachtet man nur die Zahlen, nutzen längst mehr Mobiltelefone und PDAs Java-Clients als herkömmliche PCs. Mit diesem Vergleich unterstrich Motorola-CEO Ed Zander die wachsende Bedeutung der Mobilbranche für Java. Mit mehr als einer Milliarde ausgelieferter Mobilgeräte in diesem Jahr überflügelten die Hersteller die Anzahl der weltweit verkauften PCs bei weitem, erklärte der Manager auf Suns Entwicklerkonferenz JavaOne vergangene Woche. Nach Angaben der Standardisierungsorganisation OSGi sind derzeit rund 800 Millionen Java-Handys im Einsatz.

Neben Nokia gehört Motorola zu den Unternehmen, die auf eine rasche Standardisierung der diversen technischen Standards für Mobile Java drängen. Diese sollen Zug um Zug in die Java Micro Edition (Java ME) von Sun Eingang finden. Auf der JavaOne kündigte Motorola an, sein Testing-Framework für Mobile Information Device Profiles 3.0 (MIDP) unter einer Open-Source-Lizenz freizugeben. MIDP wird derzeit von der Java-Community im Rahmen des Java Specification Request (JSR) 271 geprüft.

Der Java ME-Stack beinhaltet darüber hinaus eine Reihe weiterer Spezifikationen, darunter die Connected Limited Device Configuration (CLDC) für Mobiltelefone und die Connected Device Configuration (CDC) für leistungsstärkere Mobilgeräte. Insgesamt existierten mindestens 30 verschiedene APIs (Application Programming Interfaces) für Mobile Java, kritisierte Nokia-Manager Tom Ojala. Hinzu kämen weitere proprietäre Stacks, beispielsweise von Qualcomm, die ebenfalls Java-fähig sein sollen. (wh)