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Java wird Open Source

13.11.2006

Inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert. Im Jahr 2004 erreichten Sun und Microsoft einen Kartellvergleich, in dessen Rahmen der Redmondern Konzern unter anderem wegen seiner Taktiken gegen Java fast zwei Milliarden Dollar an Sun zahlte. Gleichzeitig sind andere quelloffene Programmierwerkzeuge im Web immer populärer geworden.

Sun hat sich mithin für die GPL als Lizenz für Java entschieden. Die GNU-Lizenz schreibt vor, dass alle Modifikationen an einem Produkt ebenfalls wieder als Open Source verteilt werden müssen.

Einige Firmen wollen aber solche Modifikationen nicht teilen oder werden durch Patentbeschränkungen daran gehindert. Für Solaris und andere Produkte verwendete Sun daher nicht die GPL. Was Java betrifft, brauchte Sun laut Schwartz auch einige Zeit, um sicherzustellen, dass das Unternehmen über alle nötigen Rechte verfügt, um zu garantieren, dass Java-Nutzer nicht von Dritten wegen Verletzung irgendwelcher Patente verklagt werden.

Für Java hat Sun noch eine „classpath exception“ ersonnen. Dieser Lizenzzusatz erlaubt es dem Hersteller, die Nachwirkung der GPL zu beschränken. „Bei Java SE ergänzen wir die GPL durch diesen Zusatz“, erklärte Rich Green, Executive Vice President of Software. „Wenn Sie auf die Bibliotheken und Virtuelle Maschine von Java aufsetzen oder Applikationen damit ausliefern, sind Sie nicht von der Java-Lizenz betroffen.“