Entwicklung muß billig sein und schnell funktionieren

Java und Visual Basic sind die Sprachen der Zukunft

02.04.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Java von Sun Microsystems und Microsofts Visual Basic werden den Markt der Programmiersprachen in Zukunft beherrschen. Das ergeben eine Untersuchung der International Data Corp. (IDC) sowie eine Umfrage der CW-Schwesterzeitung "Computerworld" bei über 100 Entwicklungs-Managern.

Fast elf Millionen Entwickler weltweit arbeiten mit einer der beiden Sprachen, wobei Visual Basic mit 6,8 Millionen noch die Nase vorn hat gegenüber vier Millionen Java-Anwendern. Allerdings gewinnt Java mehr und mehr an Boden. Mit Zuwachsraten von fast 42 Prozent jährlich dürfte das Sun-Produkt der Microsoft-Sprache, die nur etwa 3,5 Prozent pro Jahr zulegen kann, bald dicht im Nacken sitzen.

Laut "Computerworld" bezeichneten 45 Prozent aller befragten Manager eine der beiden Sprachen als besonders wichtig für die Programmierarbeit ihrer Unternehmen. Der am häufigsten genannte Grund, eine der beiden Sprachen zu benutzen, war das Bestreben, mit den eigenen Entwicklungen auf dem neuesten Stand zu bleiben. So wechselten 62 Prozent der Befragten von anderen Programmiersprachen, wie zum Beispiel Cobol, auf Java oder Visual Basic. Ein zweiter Trend geht von Mainframe-Terminal-Plattformen hin zu Web-Servern und Browser-basierten Applikationen.

Außerdem wollen immer mehr Firmen die Kosten sowie den Zeitaufwand für die Software-Entwicklung verringern. Das führt dazu, daß die Unternehmen weniger Programme selbst schreiben, sondern mehr Entwicklungen einkaufen oder auf komponentenbasierte Entwicklungsmodelle wie Enterprise Javabeans oder Microsofts Component Object Model zurückgreifen. Diese Modelle verzeichnen im Augenblick Zuwachsraten von über 65 Prozent im Jahr. IDC-Analyst Stephen Hendrick rechnet damit, daß bis zum Jahr 2003 fast 1,5 Millionen Entwickler ein komponentengestütztes Entwicklungsmodell benutzen werden, gegenüber 204000 Applikationsentwicklern heute.