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Java Server Faces ist offiziell spezifiziert

08.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Von Sun Microsystems' Servern kann man sich eine Referenzimplementierung sowie das finale Release von Java Server Faces 1.0 herunterladen. Dabei handelt es sich um eine Standardtechnik zum Bau von Benutzerschnittstellen für Java-basierende Web-Anwendungen. Java Server Faces befindet sich seit rund zwei Jahren in der Entwicklung und soll Developer mit unterschiedlichen Fähigkeiten in die Lage versetzen, schnell Web-Applikationen zu erstellen, indem sie wieder verwendbare UI-Komponenten (User Interface) auf einer Seite zusammenstellen, die Komponenten mit einer Anwendungs-Datenquelle verbinden und am Client erzeugte Events mit server-seitigen Event-Handlern verdrahten.

Die auch als JSR (Java Specification Request) 127 bekannte Technik geht laut Ed Burns, der bei Sun maßgeblich an der Entwicklung von Java Server Faces beteiligt war, über bisherige Ansätze wie Struts oder JSP hinaus. "Diese Lösung stellt einen Best-of-breed-Ansatz dar, bei dem wir die wirklich nützlichen Konzepte aus all den anderen Frameworks genommen und zu einem neuen Ganzen zusammengefügt haben", so Burns. "Das ist ein Framework für Web-Anwendungen."

Java Server Faces ermöglicht die Entwicklung von Anwendungen mit Java Servlet Containers 2.3 (für HTTP-Anwendungen) oder JSP 1.2 Containers (für dynamische Web-Applikationen). Dabei werden die Benutzerschnittstellen auf dem Server verwaltet, der Entwickler kann sich auf den Anwendungs-Code konzentrieren. Die Technik gilt als Schlüsselkomponente für die Entwicklungsplattform "Netbeans" und dürfte in Bälde von vielen Application Servern unterstützt werden.

Der deutsche Eclipse-Tool-Anbieter Innoopract hat bereits angekündigt, er werde Java Server Face in den kommenden Monaten in sein "W4T Eclipse Plug-in" übernehmen. President Jochen Krause wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es Java Server Faces noch an einer Treeview-Komponente zur Darstellung von Ordnern in einer Baumstruktur mangelt. Diese soll laut Craig McLanahan, neben Burns ebenfalls Specification Lead der neuen Technik, in einem späteren Release folgen. (tc)