Java SE 6 öffnet sich für Skriptsprachen

12.12.2006
Suns Netbeans 5.5 soll den schnellen Einsatz des Java-Updates gewährleisten.
Zu den wichtigsten SE-Komponenten zählen die Sprache, die Bibliotheken und die Runtime.
Zu den wichtigsten SE-Komponenten zählen die Sprache, die Bibliotheken und die Runtime.

Nach über zwei Jahren Arbeit und mit der Unterstützung von mehr als 330 externen Entwicklern hat Sun Version 6 der Java Standard Edition (SE) zum Download freigegeben. Der Anbieter spricht erneut von einer deutlich gestiegenen Performance gegenüber Release 5.0, die sich aus den Verbesserungen an der virtuellen Maschine "Hotspot" und den Mechanismen für Garbage Collection sowie einem Tuning der Kernbibliotheken ergibt.

Hybride Anwendungen

Java SE 6 beinhaltet ein neues Framework sowie eine Reihe von Anwendungsschnittstellen (APIs), die es erlauben, Java-Technik mit typenorientierten Sprachen wie PHP, Python, Ruby und Javascript zu verbinden. "Die Mehrsprachigkeit ist ein großes Thema für dieses Release", erklärte Suns Chief Engineer für Java SE, Mark Reinhold. Es sei klar, dass Entwickler andere Sprachen zusammen mit Java nutzen wollten, um hybride Anwendungen zu schaffen. Aus diesem Grund hat Sun auch eine Sammlung von Scripting- Engines zusammengestellt, SE 6 selbst wird mit einer vorkonfigurierten Ausführung der quelloffenen Javascript-Engine "Rhino" von Mozilla ausgeliefert. Darüber hinaus kommt das Update mit einem kompletten Web-Services-Client-Stack und unterstützt aktuelle Web-Ser- vices-Spezifikationen wie JAX-WS 2.0, JAXB 2.0, STAX sowie JAXP.

Ferner bietet Java SE 6 eine erweiterte Werkzeugsammlung für die Diagnose sowie das Management und Monitoring von Applikationen. Unterstützt werden sowohl der neue Netbeans Profiler 5.5 als auch Solaris Dtrace, das Framework zur Applikationsüberwachung für das Betriebssystem Solaris 10. Tool Interface Updates für die Java Virtual Machine sowie die Java Platform Debugger Architecture (JPDA) sollen zur weiteren Vereinfachung des Entwicklungsprozesses beitragen.

Hinsichtlich des Enterprise-Desktop bietet SE 6 neue Möglichkeiten, Java-Anwendungen an das Look and Feel von Endanwender-Umgebungen anzupassen. Für die visuelle Entwicklung von interaktiven Applikationen ist das Update mit einer neuen Layout-Manager-Komponente auf Basis des Netbeans Graphical User Interface (GUI) Builder (Codename: Matisse) ausgestattet. Umfassende Unterstützung kommt laut Sun auch für Windows Vista.

Datenbank integriert

In Richtung Datenbanken gibt es jetzt JDBC-4-Support, was XML als SQL-Datentypen sowie eine bessere Integration von Blobs und Clobs beinhaltet. Außerdem wurde das Java Development Kit (JDK) mit einer eigenen Java-Datenbank ausgestattet. Entwickler, die Java SE 6 oder die Entwicklungsumgebung von Sun einsetzen, erhalten Support durch die "Sun Developer Services" http://developer.sun.com/services. Speziell für Release 6 offeriert der Hersteller eine Promotion, die für einen Zeitraum von 60 Tagen unlimitierten Support zum Nulltarif durch das Sun-Developer-Expert-Assistance-Programm bereitstellt.

Das Support-Programm

Für heterogene IT-Infrastrukturen bietet der Sun Java Multiplatform (JMP) Support Hilfe im Bereich Performance-Optimierung und Risikominimierung beim Betrieb geschäftskritischer Applikationen. Mitglieder des Sun Developer Network Programms (SDN) erhalten zusätzlich auf den neu konzipierten Java-SE-6-Trainingskurs einen Preisnachlass in Höhe von zehn Prozent. (tc/ue)