Prozessoren der Konkurrenz werden ausgebremst

Java ist nur auf dem Papier eine offene Plattform

28.03.1997

Jerome Coonen, Floating-point-Consultant und Mitarbeiter an der IEEE-Spezifikation für Fließkommaberechnungen, nahm Sun jetzt beim Wort und untersuchte, ob Java wirklich plattformneutral ist. Coonens Ergebnisse, die er in dem Papier "A Note on Java Numerics" festgehalten hat, nähren Zweifel an der strikten Java-Neutralität in Sachen Plattformunterstützung. Der Berater hatte untersucht, wie Java auf verschiedenen Rechnerumgebungen mit Fließkommaoperationen umgeht, die gerade bei großen wissenschaftlichen Berechnungen eine Rolle spielen. Coonen zufolge behandelt Java die Floating-point-Berechnungen auf Sun-Sparc- und Silicon-Graphics-Plattformen sehr effizient, während die Programmiersprache auf dem Power-PC die Zahl der benötigten Rechenoperationen verdoppelt. Geradezu kontraproduktiv agiert Java auf Rechnern mit Intel-Prozessoren. Hier habe Java bei Pentium-Prozessoren die Speicherbelastung nahezu verdoppelt und die Zahl der benötigten Prozessorschritte um die Hälfte erhöht.