Zugpferd weiterhin Export - Entwicklung zum Oligopol:

Japans DV-Hersteller sehen Zukunft rosig

07.09.1984

TOKIO (VWD) - Für die japanischen Hersteller von Computern und peripheren Einheiten werden die weiteren Aussichten für 1984 in Fachkreisen als sehr gut bezeichnet. Zuwachsraten von wertmäßig um 20 Prozent werden als "sicher" angenommen. Dabei soll als Zugpferd weiterhin der Export dienen. Hier erwartet man vorläufig auch keine Reibereien mit westlichen Industrienationen, da als Abnehmer für japanische Produkte mehr die asiatischen Länder in den Vordergrund rücken werden.

Die japanischen Computerhersteller haben nach kürzlich in Tokio veröffentlichten Zahlen 1983 ein weiteres gutes Jahr erlebt. Mit Ausnahme von Nippon Univac und Nippon NCR haben alle wichtigen Produzenten Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr von mehr als 20 Prozent erzielen können. Das war hauptsächlich auf boomartige Ausfuhren bei gleichzeitig recht gutem Inlandsabsatz zurückzuführen. Der Exportwert erreichte 1983 nach Angaben des Ministeriums 680,8 Milliarden Yen.

Gegenüber dem Vorjahr ist in der Liste der Bezieherländer Großbritannien von der vierten an die dritte Stelle gerückt, wahrend sich die Position der USA als wichtigster japanischer Kunde weiter verstärkt hat. Aufgeschlüsselt nach Regionen, stand Nordamerika mit Bezügen im Wert von 399,9 Milliarden Yen und einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 141,3 Prozent weiterhin an der Spitze. Es folgte Europa mit 168,9 Milliarden Yen (plus 87,4 Prozent) vor Asien mit 65,7 Milliarden Yen (plus 32,7 Prozent).

Die Einfuhren blieben hingegen hinter den Zuwachsraten im Export zurück. Die Importe erreichten insgesamt 216 000 Einheiten (plus 41,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr), hatten aber nur einen Wert von 162,8 Milliarden Yen (plus 0,4 Prozent). Interessant ist hierbei, daß die Einfuhren aus Asien im Vergleich zu 1982 wertmäßig um 73,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Yen stiegen. Die Importe aus Nordamerika stellten sich auf 134,5 Milliarden Yen (plus 5,3 Prozent), während die aus Europa mit 13,1 Milliarden Yen um 12,8 Prozent sanken.

Die Einzelanalyse der Entwicklung 1983 zeigt, daß sich der Abstand zwischen den vier führenden Produzenten und den übrigen Herstellern vergrößert hat und der Umsatz bei den ausländischen Herstellern mit Ausnahme von IBM stagnierte. Fachleute aus Tokio halten es durchaus für möglich, daß sich diese beiden Trends während der nächsten Jahre stärker ausprägen können. Das bedeute, daß in Zukunft der Markt von wenigen Oligopolisten beherrscht werden dürfte.