Top-500-Liste

Japanischer "K Computer" erneut schnellster Rechner der Welt

14.11.2011
Der schnellste Supercomputer der Welt kommt erneut aus Japan.

Der "K Computer" hält sich weiter an der Spitze der am Montag veröffentlichten Liste "Top 500" und ist inzwischen rund vier Mal so leistungsstark wie sein dichtester Verfolger. Die Anlage des Herstellers Fujitsu, die im japanischen Kobe für wissenschaftliche Forschungen genutzt wird, kommt auf eine Leistung von 10,51 Petaflops, das sind über zehn Billiarden Rechenschritte in der Sekunde.

Die schnellsten Rechner aus Deutschland kommen aus Stuttgart und Jülich und belegen die Plätze 12 und 13. Die Forschungsanlage "Jugene" in Jülich hatte es vor einem Jahr noch unter die ersten zehn geschafft, erreicht allerdings nur noch im Spitzenwert eine Leistung von knapp einem Petaflop pro Sekunde. Mit 831 Teraflops hat die Cray-Anlage der Universität Stuttgart ihre Kontrahentin aus Jülich (825 Teraflops) nur knapp überholt.

Erst vor einem halben Jahr hatte sich der "K Computer" an die Spitze der "Petaflop-Rechner" katapultiert. Er arbeitet im RIKEN-Institut für physikalische und chemische Forschung. Anders als viele seiner Herausforderer nutzt die Anlage keine Grafik-Chips, um aufwendige Standardrechnungen schneller abzuarbeiten, gilt dafür aber als eines der energieeffizentesten Systeme. Zuletzt hatte die Anlage mit einer Leistung von rund acht Petaflops einen Weltrekord aufgestellt, nun wurde bereits die Marke von zehn Petaflops durchbrochen.

Seit der vergangenen Liste vom Juni hat sich in der Rangfolge nicht viel getan. Auf dem zweiten Platz rangiert erneut das "Tianhe-1A"-System (Milchstraße) aus China mit 2,57 Petaflops. Die USA, die über Jahre hinweg die Spitzenplätze besetzten, sind auf der aktuellen Liste noch mit fünf Systemen vertreten, der schnellste davon rangiert auf dem dritten Platz. Der Rechner "Jaguar" des Herstellers Cray aus dem Oak Ridge National Laboratory des US-Energieministeriums kommt laut jüngster Messung auf eine Rechenleistung von 1,75 Petaflops.

Die "Top 500"-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer wird zweimal im Jahr zur Internationalen Supercomputing Conference (ISC) veröffentlicht, die abwechselnd in den USA und in Deutschland stattfindet. Zu den maßgeblichen Initiatoren gehört auch der Mannheimer Informatiker Hans Werner Meuer. In dieser Woche findet die ISC in Seattle (US-Bundesstaat Washington) statt. (dpa/tc)