Briten gehen nur zögernd auf Zusammenarbeit ein:

Japanische Sorgen mit der Software-Entwicklung

13.01.1978

LONDON/TOKIO (ee) - Eher gedämpft ist die Stimmung unter Großbritanniens Software-Unternehmen ob der japanischen Offerte, bei der Ausarbeitung und Herstellung von Anwenderprogrammen, die auf japanischen Rechnern lauffähig sind, zusammenzuarbeiten. Die Angst vor potentieller Konkurrenz, die so in den Asiaten erwachsen könnte, scheint die Zusammenarbeit von vornherein zu lähmen.

Mitgebracht hat das Angebot der Direktor der britischen Computer Services Association Alan Benjamin, der mit dem japanischen Industrieministerium Gespräche führte.

Insider sehen in dem Wunsch Tokios eine Bestätigung mehr dafür, daß Japan mit seiner Softwareproduktion für den Export erhebliche Schwierigkeiten hat. Wegen der unterschiedlichen Geschäfts- und Verwaltungspraktiken lassen sich originaljapanische Programme kaum für westlichen Gebrauch adaptieren. Deshalb hat sich wohl auch der Export japanischer Rechner (Inlandsproduktion: rund 4,8 Milliarden Mark 1977) mit knapp 400 Millionen Mark nur unterdurchschnittlich entwickelt.