Japaner zeigen Interesse an "Eumel"

14.03.1986

BONN (vwd) - Das deutsche Mikrocomputer-Betriebssystem "Eumel" findet bei Unternehmen und Regierungsstellen in Japan offensichtlich mehr Interesse als in der Bundesrepublik. Darüber berichteten in Bonn Experten der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), die das System mit Bonner Finanzhilfe gemeinsam mit der Universität Bielefeld entwickelt hat. Da Eumel keine Begrenzung der Wortlänge kenne, eigne sich das System ganz besonders zur Darstellung japanischer Schriftzeichen, wurde betont.

Nach Angaben der GMD ist in Tokio inzwischen die Firma Nissin Products gegründet worden, deren Wesentliche Aufgabe darin besteht, das Eumel-System auf dem japanische Markt zu vertreiben. Lizenzverträge würden zur Zeit vorbereitet. Außerdem interessiere sich das japanische Ministerium für Internationaler Handel und Industrie (MITI) für dieses System im Zusammenhang mit Projekten zur weitgehenden Automatisierung bei der Herstellung von Anwendungsprogrammen Allerdings wurde eingeräumt, daß Eumel für das japanische Sigma-Projekt zur Automatisierung der Softwareproduktion "aus dem Rennen" sei.