Handelsabkommen für amerikanische Anbieter bislang eine Pleite:

Japan sperrt US-Supercomputer aus

15.07.1988

TOKIO (CW) - Gedrückte Stimmung bei den amerikanischen Supersomputer-Herstellern: Noch immer konnten sie am japanischen Markt keinen Boden gutmachen. Die durch das im letzten Jahr geschlossene Handelsabkommen erhofften Großaufträge bleiben aus.

Im August 1987 hatten beide Handelsmächte eine Vereinbarung getroffen, in der die japanische Regierung versprach, den Kauf von US-Supercomputern zu unterstützen. Doch als kurze Zeit später die Universitäten Tohoku und Hokkaido sowie das Labor für Hochenergiephysik Supercomputer orderten, gingen die Aufträge an Japans führende Computerhersteller NEC und Hitachi, die Amerikaner leer aus.

"Enttäuschung", so John McPhee, Director der Abteilung Computer and Business Equipment im amerikanischen Handelsdepartment, "ist das richtige Wort, um die Stimmung der US-Anbieter angesichts der japanischen Beschaffungspolitik zu beschreiben." Es sei schon seltsam zu sehen, daß man weltweit bei Supercomputern einen Marktanteil von 80 bis 85 Prozent halte, doch in Japan kaum in Erscheinung trete. Im privaten Sektor, so McPhee, seien zwar einige Systeme installiert. Gänzlich fehlten indes noch immer Auftrage von der japanischen Regierung.