Knapp die Hälfte aller Geschäftsideen kam aus dem IT-Bereich

Janet gewinnt den Münchner Businessplan Wettbewerb 1998/99

30.07.1999
MÜNCHEN (CW) - Mit der Vergabe von Preisgeldern in Höhe von 130 000 Mark ging der diesjährige Münchner Businessplan Wettbewerb (MBPW) zu Ende. Über 30 Gründer haben gute Chancen, für ihre Geschäftsidee Venture-Capital-Geber zu finden.

Der allgemein leichte Einbruch bei Existenzgründungen machte sich auch beim MBPW bemerkbar. Mit 103 eingereichten Geschäftsplänen in der dritten Runde des Wettbewerbs bewegte sich die Zahl der Teilnehmer lediglich auf Vorjahresniveau. Je zur Hälfte stammten die Business-Konzepte aus dem Hochschulbereich und dem unternehmerischen Umfeld. Wie schon in den beiden Vorjahren dominierten abermals die Produktideen (66 Prozent) vor den Dienstleistungsideen (34 Prozent). Insgesamt entfielen auf den IT-Bereich 45 Prozent der Gründungskonzepte, gefolgt von Life Sciences (23 Prozent), Elektronik und Maschinenbau (zwölf Prozent) und Medien (sieben Prozent).

Der mit 50 000 Mark dotierte erste Preis ging in diesem Jahr an sechs Wissenschaftler der TU München und der Bundeswehrhochschule Neubiberg. Mit "Janet" entwickelte das Team eine Kompressionssoftware für die Programmiersprache Java. Damit läßt sich die Wartezeit bei Web-Applikationen um bis zu 75 Prozent von 40 auf zehn Sekunden verringern, behaupten die IT-Experten, die noch im Herbst dieses Jahres den Sprung in die Selbständigkeit planen. Das Produkt soll in seiner Endausbaustufe Anwender im Bereich E-Commerce und Online-Banking, Unternehmen mit Intranets sowie Hersteller mobiler Plattformen (Handies, PDAs) adressieren.

Auf dem dritten Platz (30000 Mark) landete mit der noch während des laufenden Wettbewerbs von Wissenschaftlern der TU Cottbus gegründeten Less-Wire AG ein weiteres IT-Startup. Die Newcomer haben sich auf funkbasierte Client-Server-Systeme namens "Local Navigator" spezialisiert. Mobile Nutzer können damit via Handy, über Palm-Computer oder Laptop ortsrelevante Informationen abrufen. Das Produkt, das beispielsweise einem Krankenhausarzt bei der Visite den Zugriff auf Patientendaten ermöglicht, soll im Frühjahr 2000 auf den Markt kommen.

Auch in diesem Jahr gab es für die Teilnehmer einen Sonderpreis für die beste "Wachstumsidee" im Wert von 5000 Mark. Die Auszeichnung ging an die Stuttgarter Object International GmbH für das Softwareprogrammierungs-Tool "Together". Mit dem Programm, für das die Entrepreneure ein weltweites Marktpotential sehen, lassen sich simultane Modellierungen und Implementierungen vornehmen. Bei Änderungen im Modell wird somit der Sourcecoude automatisch aktualisiert und umgekehrt.