Jajah ernennt ersten CEO

29.03.2007
Ex-Paypal-Manager Trevor Healy soll den von zwei Österreichern gestarteten VoIP-Telefondienst zu neuem Wachstum (oder einen Verkauf?) führen.

Nachdem Jajah bislang von den beiden Gründern Roman Scharf und Daniel Mattes geleitet wurde, holt sich das Startup nun mit Healy einen erfahrenen Manager als Chef. Die bisherige Bilanz des 35-Jährigen kann sich sehen lassen: Der gebürtige Ire war Mitbegründer von CeINX (Cellular Network Exchange), einem der ersten Unternehmen, das es Endkunden ermöglichte, den Prepaid-Account auf ihrem Handy via Funk aufzustocken. Zusammen mit CeINX wechselte Healy später zu Verisign und - nachdem er den Verkauf der von ihm geleiteten E-Commerce Group an Ebay mit einfädelte - als Vice President zu dem Online-Bezahldienst Paypal.

Seine Erfahrung mit Startups und börsennotierten Unternehmen soll Healy nun bei Jajah einbringen, um bei der Company eine nächste Wachstumsrunde einzuläuten - nachdem Jajah seine Nutzerzahl bereits im ersten Jahr auf über zwei Millionen steigern konnte. Der im Februar 2006 gelaunchte Service ermöglicht es, mit einem normalen Telefon von den günstigen Tarifen der Internet-Telefonie zu profitieren. Nutzer von Jajah geben dazu auf der Website des Anbieters ihre eigene, sowie die Rufnummer des gewünschten Gesprächspartners an. Per Mausklick werden Anrufer und Empfänger schließlich über einen VoIP-Rückruf verbunden. Registrierte Nutzer können über Jajah in den meisten Ländern kostenlos miteinander telefonieren. Ansonsten fallen je nach Tarifzone unterschiedliche Minutenpreise an: Ein Anruf zu einem Festnetzanschluss in die USA kostet beispielsweise derzeit 2,4 Cent pro Minute. Für Gespräche nach Spanien, Italien oder China beträgt der Minutenpreis 2,7 Cent, ein Gespräch nach Indien koste 7,1 Cent pro Minute.

Um ein Gespräch über Jajah zu initiieren, ist derzeit noch ein Zugang zum Internet (via PC oder Smartphone) erforderlich. Wie Jajah-Mitbegründer Scharf im COMPUTERWOCHE-Gespräch verriet, will das kalifornisch-österreichische Startup im April eine Web-unabhängige Variante "für Otto Normalverbraucher" vorstellen. Der geplante Dienst werde so einfach zu benutzen sein, dass damit selbst "die 89-jährige Oma mit ihrem Enkel günstig telefonieren" kann, erklärte der 35-jährige Unternehmer, ohne Details zu nennen. Wie der neue Jajah-CEO in einem "Reuters"-Interview andeutete, könnte die neue Anwendung möglicherweise in einer Settop-Box oder einem anderen Gerät integriert werden. (mb)