Jahresbericht zur deutschen Informationswirtschaft CD-ROM ist als Info-Medium derzeit nahezu konkurrenzlos

17.03.1995

FRANKFURT/M. (CW) - "Der Markt fuer elektronische Informationsdienste boomt", heisst es im Jahresbericht zur Lage der deutschen Informationswirtschaft, der im Auftrag der Frankfurter Messe erstellt wurde. Die deutsche Bankenmetropole am Main ist vom 16. bis 18. Mai 1995 Schauplatz der Datenbankmesse Infobase und damit, wie Experten mutmassen, erneut im wahrsten Sinne des Wortes "Boom-Town".

Nach mehreren Jahren mit Zuwachsraten um die zehn Prozent habe sich, wie das "Handelsblatt" den mittlerweile zum vierten Mal erstellten Jahresbericht zitiert, das Wachstum 1994 beschleunigt. So stieg der Gesamtmarkt fuer elektronische Informationsdienste in Deutschland um fast 15 Prozent auf 1,33 Milliarden Mark, der spezifische Markt fuer Online-Dienste um immerhin knapp 13 Prozent auf 1,08 Milliarden Mark.

Innerhalb des Online-Blocks waren es, wie es in dem Bericht weiter heisst, vor allem die klassischen Datenbanken, die mit einer Zunahme um 20 Prozent auf 371 Millionen Mark zum Wachstum beitrugen. Aber auch aktuelle Dienste wie etwa Finanzinformationen oder Nachrichtenagenturen konnten mit einem Plus von 9,4 Prozent auf insgesamt 706 Millionen Mark erheblich zulegen.

Ein wesentlich hoeheres Tempo legte jedoch der sogenannte Offline- Bereich vor. Er expandierte um gut 25 Prozent auf 256 Millionen Mark. Wachstums- und damit Hoffnungstraeger Nummer eins war hier die CD-ROM, die, so der Bericht, zunehmend als dezentrale Datenquelle Verwendung findet. Sie alleine brachte es auf eine Umsatzsteigerung von gut 30 Prozent und ein Marktvolumen von 178 Millionen Mark. Andere Offline-Medien wie Magnetbaender oder Disketten erreichten mit einem Zuwachs um 15 Prozent auf 70 Millionen Mark nur die Haelfte der Wachstumsgeschwindigkeit.

Nach den Ankuendigungen des juengsten G7-Gipfels, aber auch nach den Vermarktungserfolgen des Btx-Netzes in Deutschland hoffen, so das "Handelsblatt", die Informationsanbieter in Deutschland auch auf ein Hochschnellen der Umsatzkurven im Online-Geschaeft. Zur Infobase erwartet die Messegesellschaft rund 200 Aussteller, unter ihnen erstmals auch die britische Nachrichtenagentur Reuters.