Bislang hatten sich Experten eher auf die Schwierigkeiten konzentriert, die Computersysteme wie Großrechner-Hard- und -Software sowie Standardanwendungen mit der Datumsumstellung - kurz als Y2K bezeichnet - bekommen können.
Langsam tritt aber ein möglicherweise viel ernsteres Problem in den Vordergrund: Embedded-Chips. Hierbei handelt es sich im einfachsten Fall um einzelne Mikrochips, sehr häufig aber auch um mehrere zu einem Komplex zusammengefügte Embedded-Systems.
Die Gartner Group schätzt, daß weltweit zwischen zehn und 25 Milliarden dieser elektronischen Bauteile existieren, die ein unerkanntes Dasein in Videorekordern, Autos, Staubsaugern, aber auch in (Atom-)Kraftwerken, Krankenhäusern, Gefechtssprengkörpern, Produktionsanlagen etc. fristen. Dort kontrollieren und steuern sie die internen Abläufe. Sie alle müßten auf ihre Y2K-Fähigkeit überprüft werden. Ein fast unmögliches Unterfangen. Als ebenso herkulisch stellt sich die Aufgabe heraus, des Y2K-Problems in Netzwerken habhaft zu werden. Auch das Thema PCs ist noch längst nicht abgehakt. Über das Jahrtausenddilemma dürfte nur ein Berufsstand jubeln: die Juristen. Sie können sich auf Schadensersatzprozesse mit gigantischem Streitwert freuen.