Web

-

Jahr 2000: Entwarnung für russische Atomwaffen?

15.01.1999
Von Michael Hufelschulte
-

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein russischer Jahr-2000-Experte hat sich in den Vereinigten Staaten optimistisch über die Jahr-2000-Resistenz russischer Atomwaffen geäußert. "Meiner Ansicht nach ist das Problem gelöst", sagte der Mathematik-Professor Andrej Terekov vor dem National Press Club. Terekov ist gleichzeitig Direktor der privaten Firma Lanit Holding, die von der russischen Regierung mit der Einrichtung von Jahr-2000-Zentren in mehreren Städten beauftragt worden ist. Terekov erklärte, auch wenn Rußland bei seinen Jahr-2000-Arbeiten hinter dem Westen herhinke, sei es unwahrscheinlich, daß die noch aus der Sowjetzeit stammenden Rechner, die Kernwaffen und Kernreaktoren steuerten, irgendwelche Unfälle verursachen würden. Er räumte jedoch ein, daß es "noch Probleme mit der Infrastruktur" gebe - konkret geht es um Luftabwehr- und Frühwarnsysteme. Hier hat Rußland bereits zugestimmt, daß Nato-Experten untersuchen dürfen, inwieweit diese Einrichtungen vom Jahr-2000-Problem betroffen sein könnten. Insgesamt müsse der Staat wohl rund 500 Millionen Dollar investieren, um alle kritischen Systeme rechtzeitig umzustellen.