Hacken für mehr Sicherheit

Jackpot am Geldautomaten

12.08.2010
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Sicherheit für Domains

Im Rahmen der Blackhat machte auch die Internet-Behörde Icann zusammen mit Verisign und Dan Kaminsky, der 2008 die DNS-Sicherheitslücke entdeckte, eine größere Ankündigung: Bei insgesamt neun Root-Domains ist bereits die Sicherheitskomponente DNSsec implementiert, darunter etwa .org oder .uk. Domains mit .net sollen noch in diesem Jahr folgen, .com ist für nächstes Jahr geplant. Internet-Nutzer surfen damit sicherer im Web, Betrügern und Phishern wird das Leben schwerer gemacht. Die .de-Domain befindet sich derzeit noch in der Testphase, und es ist nicht absehbar, wann die deutschen TLDs DNSsec flächendeckend unterstützen.

Mehrere Vorträge beschäftigten sich mit dem Internet-Protokoll IPv6. Kein Wunder, geht die Behörde IANA doch davon aus, dass bereits im Juli 2011 der Adressraum für IPv4 erschöpft sein könnte. Mit IPv6 steht zwar schon lange ein Nachfolgeprotokoll bereit, doch hapert es noch an der Umsetzung. Der Sprecher Matt Ryanczak, Network Operation Manager der ARIN, erklärte in seinem Vortrag auch, warum: Die Unterstützung von Hardware und Software sei noch nicht optimal. Unter anderem mangele es noch an Load Balancern. Zudem fehle es in den Firmen an Know-how, schließlich ändern sich mit IPv6 zahlreiche Verwaltungsfunktionen vom Aufbau der IP-Adressen bis hin zu DHCPv6. Ein Vorteil sei allerdings, dass noch keine Angriffe oder Exploits gegen IPv6 bekannt sind. Administratoren rät Ryanczak, sich frühzeitig mit IPv6, den Änderungen und Neuerungen zu befassen, etwa in Testumgebungen. Für Experimente würden sich Tunnelanbieter eignen, die den IPv6-Traffic über IPv4-Verbindungen leiten.