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Ixos schreibt wieder schwarze Zahlen

01.02.2001
Neue Produktstrategie angekündigt

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Ixos Software AG, München, ist im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2001 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Nun will das Unternehmen, das im vergangenen Jahr wegen schlechter Zahlen und dem Verdacht auf Insider-Geschäfte im ehemaligen Management in die Schlagzeilen gekommen war, wieder auf dauerhaften Wachstumskurs gehen.

Der Hersteller von Dokumenten-Management-Lösungen steigerte den Umsatz gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 8,4 Prozent auf 33,6 Millionen Euro. Ixos-Finanzchef Peter Rau erklärte vor der Presse in München diesen Geschäftserfolg mit den Restrukturierungen der letzten Monate. Das Unternehmen hatte unter anderem seine Vertriebsaktivitäten ausgeweitet und Kosten durch eine straffere Verwaltung gespart. Weitere Maßnahmen waren der Verkauf der Leipziger Tochter Ixos Anwendungs-Software, der Rechte an "Mobile/3" an SAP.

Eigenen Angaben zufolge konnten die Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um insgesamt fünf Prozent gesenkt werden. Die Kosteneinsparungen trugen auch dazu bei, die "operativen Ziele schneller als geplant zu erreichen", so Firmenchef Robert Hoog. Der Nettogewinn beläuft sich auf 100.000 Euro.

Umsatzstärkste Region waren die USA mit 11,8 Millionen Euro (11,7 Millionen Euro im zweiten Quartal 2000), gefolgt von Deutschland mit 9,9 Millionen Euro (neun Millionen). Hier hatte Ixos seine Vertriebsaktivitäten neu ausgerichtet und konnte damit ein Umsatzplus von zehn Prozent erreichen.

Unter der Dachmarke "eCon Solution Suite" fasst Ixos seine Produkte zusammen. "eCon-Server", eine Plattform für die unternehmensweite Daten- und Dokumentenverwaltung, wird ergänzt durch die Portallösung "eCONcert" sowie "eCONtent" als Dokumenten-Management-System für Groupware-Anwendungen und "eCONtext" für das Management von Dokumenten im Geschäftskontext.

In Zukunft will der Softwarespezialist von den wachsenden Märkten Customer-Relationship-Management, Groupware und Dokumentenportale profitieren. Die Orientierung auf R/3-Lösungen, die derzeit noch 90 Prozent ausmacht, soll auf 70 Prozent verringert werden, so Robert Hoog. Dass Unternehmen angesichts der Konjunkturschwäche in den USA und dem auch in Europa verlangsamten Wirtschaftswachstum weniger in den IT-Bereich investieren, sieht er nicht als Problem. Ixos arbeite einer Studie der Credit Suisse First Boston vom Januar 2001 zufolge in einem Bereich, wo die wenigsten Investitionskürzungen stattfinden: im Server-basierten Datenbank-Management für B2B- und Infrastrukturanwendungen.