Web

Ixos-Archiv wird Teil der Opentext-Plattform

20.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Opentext präsentierte anlässlich der Konferenz LiveLinkUp in München die "Livelink ECM Platform". Es handelt sich dabei um ein Rahmenwerk auf Basis auf der Java 2 Enterprise Edition (J2EE), das für die Komponenten des hauseigenen Enterprise-Content-Management-(ECM-)Portfolios eine Reihe von gemeinsamen Diensten anbietet. Dazu zählen die Unterstützung für verteilte Transaktionen, Persistenz und Indizierung sowie Cluster-Fähigkeit. Dieser ECM-Unterbau umfasst zudem ein zentrales Benutzerverzeichnis, eine Workflow-Engine sowie eine gemeinsame Dokumentenablage.

Durch die Übernahme von Ixos, Gauss, Artesia und andere kleinere Anbieter steht Opentext vor der Aufgabe, eine heterogene Produktsammlung nach und nach auf diese neue Grundlage zu portieren. Neben der Nutzung gemeinsamer Basisdienste können die darauf aufsetzenden Applikationen dort gegenseitig auf ihre jeweiligen Funktionen zugreifen. Die neue Architektur wurde bereits im Ende 2004 angekündigt. Als erste Anwendung auf dieser Basis lieferte Opentext damals das Collabortaion-Werkzeug "Touchpoint" aus. Die offizielle Vorstellung der ECM-Plattform geht nun einher mit der Integration einer der großen Anwendungen, der von Ixos stammenden Archivierungslösung. Durch die Einbindung in das ECM-Rahmenwerk besteht nun die Möglichkeit, alle der im Rahmen der ECM-Suite anfallenden Dokumente zu archivieren. Das betrifft sowohl E-Mail, Dokumente aus ERP-Systemen aber auch Chats, die Benutzer über Instant Messaging führen.

Entscheidung für Java-Standard

Eine weitere Ankündigung auf der LiveLinkUp betraf die Unterstützung für JSR-170. Es handelt sich dabei um einen Java-Standard für den einheitlichen Zugriff auf Content-Repositories, der momentan noch im Rahmen des Java Community Process (JCP) entwickelt wird. Er wurde von der Schweizer Firma Day Software initiiert und mittlerweile beteiligen sich die meisten Branchengrößen an seiner Entwicklung. Die IBM will diese Technologie etwa nutzen, um ihr heterogenes Portfolio bei Content- und Dokumenten-Management zu integrieren. Opentext sieht darin vornehmlich ein Instrument, um externe Dokumentdatenbanken in die eigene ECM-Plattform einzubinden. Bisher diente die proprietäre Technik der "Application Doorways" diesem Zweck. Mit dem voraussichtlichen Erfolg von JSR-170 dürfte diese an Bedeutung verlieren. (ws)